US-Schluss: Stabilisierung – Tech-Werte deutlich erholt

US-Schluss: Stabilisierung – Tech-Werte deutlich erholt

New York – Nach dem jüngsten Kursrutsch haben sich die wichtigsten US-Indizes am Dienstag stabilisiert. Der Dow Jones Industrial rückte letztlich um 0,06 Prozent auf 16 256,14 Punkte zu und der S&P 500 zog um 0,38 Prozent an auf 1851,96 Punkte. Seit ihren Rekordhochs vom Freitag war es für beide Indizes um rund drei Prozent abwärts gegangen. Der S&P 500 kämpfte sich in der Jahresbilanz nun wieder in die Gewinnzone zurück, die er tags zuvor verlassen hatte.

Die Technologiewerte hatte es in drei schwachen Tagen mit dem stärksten Kursrückgang seit 2011 noch schlimmer erwischt. Entsprechend fiel ihre Erholung deutlicher aus: Der Nasdaq 100 kletterte am Dienstag um 0,87 Prozent auf 3538,23 Punkte nach oben, nachdem er zu Wochenbeginn noch auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar abgesackt war. Die Tech-Titel seien ausser Kontrolle geraten, sagte ein Marktexperte über die hohen Kursabschläge besonders bei hochkapitalisierten Internetaktien. Nun kehre langsam die Vernunft zurück. Insgesamt warteten die Anleger gespannt auf den Start der US-Berichtssaison für das erste Quartal, die der Aluminiumkonzern Alcoa nach dem Handelsende einläutet. Seine Papiere lagen mit einem halben Prozent im Plus.

Die Aktien von Eli Lilly traten auf der Stelle und zeigten sich damit kaum beeindruckt von einer milliardenschweren Strafe. Der Pharmakonzern ist zusammen mit seinem japanischen Branchenkollegen Takeda in den USA zu einer Geldbusse von neun Milliarden US-Dollar verurteilt worden. Japans grösster Pharmakonzern soll als Hersteller sechs Milliarden Dollar, Eli Lilly als US-Partner drei Milliarden Dollar zahlen. Ein US-Gericht warf beiden Unternehmen vor, Krebsrisiken des Diabetes-Medikaments Actos verschwiegen zu haben.

Im Dow gehörte die Spitze mit fast drei Prozent Plus den Nike-Papieren . Das Brokerhaus Stifel hatte sich positiv zur Geschäftsentwicklung geäussert und den Kauf der Aktien empfohlen. Goldman Sachs besetzten mit über einem Prozent Abschlag das andere Ende. Die US-Regulierer wollen die Kapitalisierungsanforderungen an die grossen Banken nochmals verschärfen. Auch Papiere von JPMorgan schlossen leicht im Minus.

Klar erholt präsentierten sich im Tech-Sektor vor allem Internetwerte, deren Branchenindex in vier Tagen um zehn Prozent in die Knie gegangen war. Allen voran sprangen die Papiere des chinesischen Suchmaschinenbetreibers Baidu um über fünf Prozent an die Spitze des Nasdaq 100. Sie waren zuletzt sogar um vierzehn Prozent eingebrochen. Tags zuvor recht stabile Biotechtitel blieben indes unter Druck. Dabei sanken Gilead am Indexende um besonders deutliche drei Prozent, nachdem der Gesundheitsberater Express Scripts Berichten zufolge auf eine Preissenkung für das Hepatitis-C-Medikament Sovaldi dringt.

SeaWorld-Aktien kletterten um über fünf Prozent. Der Betreiber von Meeres-Themenparks darf zumindest für ein weiteres Jahr in San Diego Orcas halten. (awp/mc/pg)

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