US-Schluss: Moderate Gewinne – Robuste Job-Daten helfen

US-Schluss: Moderate Gewinne – Robuste Job-Daten helfen
(Adobe Stock)

New York – Die US-Börsen haben sich nach ihren jüngsten Verlusten stabilisiert. Für Beruhigung sorgten am Donnerstag robuste Daten vom Arbeitsmarkt und der Umstand, dass die Rendite für zehnjährige Staatspapiere nicht mehr so stark anzog. Zuletzt war unter anderem befürchtet worden, dass deutlich steigende Zinsen die Finanzierungskosten der wachstumsorientierten Technologie-Werte erhöhen können. Ferner verringern anziehende Zinsen den heutigen Wert der hohen Gewinne, den die Tech-Unternehmen in der Zukunft erwirtschaften wollen.

Der Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,25 Prozent auf 34 583,57 Punkte zu. Für den breiter gefassten S&P 500 ging es um 0,43 Prozent auf 4500,21 Punkte nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg nach zuletzt herben Rückschlägen nun um 0,23 Prozent auf 14 531,81 Punkte.

Börsianer rechnen derweil wegen der aktuellen Geldpolitik fest mit weiter steigenden Kapitalmarktzinsen. Am Vorabend hatte das Protokoll zur jüngsten Sitzung der Notenbank Fed deren Neigung zu einer raschen geldpolitischen Straffung bestätigt. Hintergrund ist die sehr hohe und voraussichtlich weiter steigende Inflation. Die Fed will ihre im Zuge der Corona-Krise aufgeblähte Bilanz zügig abschmelzen und schliesst auch grössere Zinsschritte nicht aus.

Die Notenbank geht davon aus, dass die US-Wirtschaft aktuell so stark ist, dass sie einen strafferen Kurs vertragen kann. Jüngste Job-Daten scheinen die Fed in ihrer Ansicht zu bestätigen, sagten Börsianer. So fielen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche auf das niedrigste Niveau seit mehr als einem halben Jahrhundert.

Zuletzt waren auch die monatlichen Arbeitsmarktberichte der Regierung zumeist sehr solide ausgefallen. Die Erholung des Jobmarkts von der Corona-Pandemie ist so weit fortgeschritten, dass Volkswirte das Wort Vollbeschäftigung wieder in den Mund nehmen. Der enge Arbeitsmarkt sorgt allerdings auch für Lohn- und Inflationsdruck, was eine starke geldpolitische Reaktion entsprechend wahrscheinlicher macht.

An der Spitze des S&P 500 schnellten die Papiere des PC- und Druckerherstellers HP um fast 15 Prozent nach oben. Die Beteiligungsgesellschaft von Starinvestor Warren Buffett war in grossem Stil bei dem Computer-Konzern eingestiegen und ist nun grösster Einzelaktionär. Nach Ansicht des Analysten Samik Chatterjee von der Bank JPMorgan hat seit Beginn der Corona-Pandemie die Relevanz von PCs im Kontext der hybriden Arbeitswelt zugenommen. Insofern seien auch die Profitabilitätsaussichten für die Branche jetzt höher.

Ford-Aktien verloren dagegen fast drei Prozent und litten damit unter einer skeptischen Studie der britischen Investmentbank Barclays. Trotz des jüngsten Ausverkaufs unterschätzten Investoren nach wie vor die Risiken für den Automobilsektor, schrieb Analyst Brian Johnson. Der Experte verwies auf die hohe Inflation und den Produktionsdruck. Kurzfristig scheine Ford anfällig für den anhaltenden Chipmangel zu sein.

Im Nasdaq 100 sicherten sich die Anteilsscheine von Costco Wholesale mit einem Plus von rund vier Prozent den ersten Platz, nachdem sie im Tagesverlauf ein Rekordhoch erreicht hatten. Der Warenhaus-Betreiber hatte im März mit seinem Umsatz auf vergleichbarer Fläche die Markterwartung übertroffen.

Der Euro notierte zum Börsenschluss an der Wall Street bei 1,0871 US-Dollar. Sie Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0916 (Mittwoch: 1,0923) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9161 (0,9155) Euro.

Am US-Rentenmarkt gab der Terminkontrakt für richtungweisende zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,12 Prozent auf 120,55 Punkte nach. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere betrug 2,65 Prozent und bewegte sich damit in der Nähe des am Vortag markierten Dreijahreshochs. (awp/mc/pg)

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