US-Eröffnung: Trotz ‚Shutdown‘-Gefahr steigt Nasdaq gen Rekordhoch

US-Eröffnung: Trotz ‚Shutdown‘-Gefahr steigt Nasdaq gen Rekordhoch
(Adobe Stock)

New York – Nach dem Rekordlauf der US-Börsen vor einer Woche und darauf folgenden Verlusten hat die US-Technologiebörse Nasdaq am Montag erneut zugelegt. Auch der breit gefasste S&P 500 gewann, während der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial leicht nachgab. Damit trotzten die Indizes mehrheitlich einem schon am Mittwoch drohenden Arbeitsstillstand in den US-Regierungsbehörden, einem sogenannten «Shutdown».

Mit plus 0,8 Prozent auf 24.705 Punkte nahm der Nasdaq 100 wieder Kurs auf seine Bestmarke bei rund 24.782 Punkten. Der S&P 500 gewann 0,4 Prozent auf 6.671 Zähler, während der Dow mit minus 0,1 Prozent auf 46.220 Zähler kaum vom Fleck kam.

Die beiden letztgenannten Indizes hatten am vergangenen Dienstag Höchststände erklommen und damit – wie zuvor die Nasdaq – von Hoffnungen profitiert, dass die US-Leitzinsen nach dem nun erfolgten ersten Zinsschritt der Fed in diesem Jahr noch weiter sinken werden. Niedrigere Zinsen verhelfen Unternehmen zu geringeren Finanzierungskosten.

Hoffnung macht den Anlegern, dass es nun doch zu einem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Demokraten im Weissen Haus kommen soll. Mehrere US-Medien berichteten am Sonntag, dass an dem für diesen Montag anberaumten Gespräch auch führende Vertreter von Trumps Republikanischer Partei teilnehmen sollen.

Die Zeit drängt: Vor Mittwoch muss im Kongress eine Einigung zum Haushalt erzielt werden, damit frisches Geld fliessen kann. Dafür sind Stimmen der Demokraten nötig. Vor Tagen hatte Trump noch ein Treffen mit der Oppositionspartei platzen lassen. Die Experten der US-Bank JPMorgan betonten in einer aktuellen Einschätzung zugleich, dass «Shutdowns» in der Vergangenheit keine dauerhafte Belastung für den Aktienmarkt gewesen seien.

Zudem stehen in dieser Woche eine Reihe wichtiger Wirtschaftsdaten an, die Hinweise auf das mögliche weitere geldpolitische Vorgehen der US-Notenbank Fed liefern könnten. Unter diesen werden die ISM-Indizes für Industrie und Dienste und die Arbeitsmarktdaten für September besonders im Blick stehen.

Dass Anleger zum Wochenstart Technologiewerte favorisierten, zeigte sich auch im Dow: Die Aktien des KI-Chipherstellers Nvidia gewannen an der Index-Spitze 2,9 Prozent und näherten sich wieder ihrem Rekordhoch aus der vergangenen Woche. Cisco folgten an zweiter Stelle mit plus 1,0 Prozent. Für Amazon und Microsoft ging es um jeweils 0,7 Prozent nach oben.

Die Anteile des Computerspiele-Herstellers Electronic Arts (EA) gewannen an der Nasdaq 4,8 Prozent auf 202,60 US-Dollar und setzten damit ihre Rekordjagd fort. Nach einem unbestätigten Medienbericht am Freitag über ein Kaufangebot eines Konsortiums unter Führung des Finanzinvestors Silver Lake und des saudischen Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) kam nun die Bestätigung durch EA. Es sei mit einem Konsortium, das aus PIF, Silver Lake und Affinity Partners bestehe, ein Übernahmevertrag über rund 55 Milliarden Dollar in bar unterzeichnet worden, hiess es.

Merus sprangen an der Nasdaq um 36,3 Prozent auf 93,88 Dollar hoch. Das dänische Biotech-Unternehmen Genmab , dessen Aktien an der Nasdaq knapp ein Prozent verloren, will den niederländischen Entwickler von Krebstherapien für rund 8 Milliarden Dollar kaufen.

Kursverluste von 90 Prozent erlitten dagegen die Papiere von Moonlake Immunotherapeutics . Daten aus einer spätklinischen Studie zu einem Hautmedikament belegen Analysten zufolge keine Überlegenheit im Vergleich zu einem der wichtigsten Medikamente des belgischen Konkurrenten UCB. (awp/mc/pg)

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