US-Schluss: Erneut Verluste – Enttäuschung über die Fed

US-Schluss: Erneut Verluste – Enttäuschung über die Fed

New York – Die US-Börsen haben nach einem für viele Marktteilnehmer eher enttäuschenden Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed am Mittwoch mehrheitlich mit Abschlägen geschlossen. Damit setzte sich die jüngste Verlustserie auch am fünften Tag fort. Der Dow Jones Industrial ging mit einem Minus von 0,38 Prozent auf 12.604,53 Punkte aus dem Handel. Der marktbreite S&P 500-Index schloss indes nahezu unverändert bei 1.341,45 Punkten. Auf Abwärtskurs ging auch die Technologiebörse Nasdaq. Dort rutschte der Composite Index um 0,49 Prozent auf 2.887,98 Punkte ab, und der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,56 Prozent auf 2.570,99 Punkte.

Zwischenzeitlich waren die Verluste noch etwas deutlicher ausgefallen, bis Handelsende konnten die Börsen aber einen Teil der Abschläge wieder aufholen. «Der Aktienmarkt hat heute definitiv auf eine neue Runde der geldpolitischen Lockerung gehofft», sagte ein Marktstratege. In dem Sitzungsprotokoll der obersten Währungshüter der USA fanden sich jedoch auch diesmal keinerlei konkrete Hinweise auf eine solche Massnahme. Angesichts der schwachen Konjunkturaussichten in den USA hoffen viele Investoren auf eine entscheidende Intervention der Fed, um die US-Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. An den US-Börsen wird derzeit mit einer eher mauen Berichtssaison für das abgelaufene Quartal gerechnet. Zudem hatten am Vortag die Chipkonzerne die Anleger mit schlechten Aussichten erschüttert.

Im Dow konnten die Papiere des Flugzeugherstellers Boeing nicht von einem neuerlichen Grossauftrag profitieren. Das Unternehmen hatte mit dem irischen Flugzeugfinanzierer Avolon einen weiteren Käufer für seinen neuen, spritsparenden Mittelstreckenflieger 737-MAX sowie für zehn herkömmliche 737-NG an Land gezogen, wie auf der Luftfahrtmesse in Farnborough bekannt geworden war. Die Boeing-Aktie war gleichwohl mit einem Abschlag von 2,32 Prozent auf 71,52 US-Dollar grösster Verlierer unter den wichtigsten Standardwerten. Papiere von DuPont belasteten negative Analystenstimmen, die befürchten, dass das Unternehmen die Markterwartungen verfehlen könnte. Die Papiere des Mischkonzerns gaben um über ein Prozent nach.

Bei Alcoa stand ein Minus von 0,60 Prozent zu Buche. Der Konzern hatte zu Wochenbeginn die Berichtssaison eröffnet und einen Verlust sowie einen rückläufigen Quartalsumsatz präsentiert. Die Ölmultis Chevron Corp. und ExxonMobil profitierten derweil vom wieder gestiegenen Ölpreis und legten um bis zu eineinhalb Prozent zu.

Mit einem Plus von 4,12 Prozent auf 34,12 Dollar sprangen die Papiere des Textilhändlers Abercrombie & Fitch an die Spitze des S&P 500. Hier erfreute ein Pressebericht über eine mögliche Aufstockung des Aktienrückkaufs die Anleger. Zeitweilig hatte der Aufschlag über sieben Prozent betragen.

Die im Nasdaq 100 notierten Papiere von Amazon konnten ihre anfänglichen Gewinne nicht halten und verloren zuletzt 1,59 Prozent. Zunächst hatten Presseberichte den Titel gestützt, wonach sich die Anzeichen für ein Smartphone des Unternehmens verdichteten. Der Online-Händler teste gemeinsam mit Zulieferern in Asien ein Gerät, und die Massenproduktion könnte dieses oder Anfang nächsten Jahres beginnen, schrieb das «Wall Street Journal» unter Berufung auf hochrangige Manager der Amazon-Partner. (awp/mc/upd/ps)

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