US-Schluss: Erholung – S&P und Nasdaq auf Vierwochenhoch

US-Schluss: Erholung – S&P und Nasdaq auf Vierwochenhoch
(Adobe Stock)

New York – Die US-Börsen haben am Montag an ihre Erholungsgewinne vom Freitag angeknüpft. Der S&P 500 und die Nasdaq-Börsen sind ausserdem wieder zurückgekehrt auf ihr Niveau, das sie vier Wochen zuvor gehabt hatten.

Einerseits herrsche Optimismus, was die anstehende Berichtssaison angehe, hiess es von Börsianern. Andererseits hätten Aussagen des für eine straffe geldpolitische Haltung bekannten Fed-Direktors Christopher Waller gestützt. Waller hält jüngsten Äusserungen zufolge die US-Zinspolitik inzwischen für «fast ausreichend restriktiv» und sprach sich für einen moderaten Umfang der Zinserhöhungen aus. Zudem, so hiess es, habe die Notenbankchefin von Kansas City, Esther George, die Ansicht geäussert, dass die US-Wirtschaft einen starken Abschwung vermeiden könne.

Der Dow Jones Industrial beendete den Tag mit einem Plus von 0,76 Prozent auf 33’629,56 Punkte und kam damit etwas von seinem Tageshoch zurück. Der marktbreite S&P 500 legte um 1,19 Prozent auf 4019,81 Zähler zu. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 2,18 Prozent auf 11’872,54 Punkte.

Im Blick standen an den US-Börsen auch die im Dezember das zehnte Mal in Folge gefallenen Frühindikatoren. Der Sammelindex sank im Vergleich zum Vormonat zwar deutlicher als erwartet und signalisiert laut dem Direktor des Conference Board, Ataman Ozyildirim, eine baldige Rezession. Wirklich überrascht haben dürfte das allerdings nicht mehr.

Bevor im Wochenverlauf unter anderem Microsoft, Tesla oder Intel ihre Quartalsberichte vorlegen, zogen vor allem die Anteile von Salesforce Aufmerksamkeit auf sich, die nunmehr den dritten Handelstag in Folge zulegten. Mit plus 3,1 Prozent zählten sie zu den Spitzenwerten im Dow. Dabei profitierten die Papiere des SAP-Konkurrenten zum Start in die neue Börsenwoche vor allem von Gerüchten über eine umfangreiche Beteiligung des aktivistischen Investors Paul Singer.

Dieser soll mit mehreren Milliarden US-Dollar bei dem unter Druck stehenden Softwarespezialisten eingestiegen sein, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine informierte Person schrieb. Auch das «Wall Street Journal» berichtete. Singer ist ein Investor, der sich gerne an Unternehmen beteiligt, die vor wichtigen Weichenstellungen stehen. Salesforce hatte jüngst – wie viele andere Tech-Giganten in den USA – eine grosse Entlassungsrunde angekündigt, um die Kosten zu drücken.

Im Halbleitersektor fand eine Studie der britischen Bank Barclays Beachtung. Branchenexperte Blayne Curtis äusserte sich optimistischer als bisher zu den Aussichten der Chiphersteller, ist nun aber skeptischer für die Halbleiterausrüster. Er stufte neben dem Laufwerkhersteller Seagate Technology und dem Chiphersteller Qualcomm auch den Chiphersteller AMD hoch, deren Aktien zwischen an der Nasdaq zwischen 6,6 und 9,2 Prozent zulegten. Eine bekräftigte Kaufempfehlung mit deutlicher Kurszielanhebung bescherte dem Grafikkartenspezialisten Nvidia ein Plus von 7,6 Prozent.

Intel wurden mitgezogen und legten an der Dow-Spitze um 3,6 Prozent zu. Der weltgrösste Chiphersteller wird am kommenden Donnerstag über sein abgelaufenes Quartal berichten.

Wayfair sprangen um fast 27 Prozent auf 59,33 Dollar hoch, nachdem sie bereits am Freitag ein Plus von 20 Prozent verbucht hatten. An diesem Montag hob nun JPMorgan-Analyst Christopher Horvers die Aktie des Online-Möbelhändlers um gleich zwei Stufen von «Underweight» auf «Overweight» und das Kursziel von 35 auf 63 US-Dollar. Er sieht eine positive Trendwende bei den Marktanteilen gekommen und lobte, dass das Management die Kontrolle der Ausgaben und Investitionen «neu entdeckt» habe. Das dürfte ihm zufolge zur Neueinschätzung der Gewinnerwartungen führen.

Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,0865 US-Dollar gehandelt und fiel damit wieder unter die Marke von 1,09 Dollar, die er im frühen Handel in Europa übersprungen hatte. Zeitweise hatte er da noch den höchsten Stand seit April 2022 erreicht. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0871 (Freitag: 1,0826) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9199 (0,9237) Euro. Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,33 Prozent auf 114,69 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 3,53 Prozent. (awp/mc/ps)

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