US-Eröffnung: US-Börsen unbewegt von «Shutdown» und Wirtschaftsdaten

US-Eröffnung: US-Börsen unbewegt von «Shutdown» und Wirtschaftsdaten
(Adobe Stock)

New York – Die US-Börsen haben sich am Mittwoch ungeachtet des beginnenden Regierungsstillstands («Shutdown») weiterhin stabil gezeigt. Konjunkturdaten wie die überraschend schwachen Arbeitsmarktdaten des Dienstleisters ADP zur Privatwirtschaft im September oder die nahezu wie erwartet ausgefallenen ISM-Stimmungsdaten in der US-Industrie bewegten ebenfalls kaum.

Der Dow Jones Industrial verlor im frühen Handel 0,02 Prozent auf 46.388 Punkte. Der breite S&P 500 sank um 0,09 Prozent auf 6.683 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 zeigte sich prozentual unverändert bei 24.680 Zählern.

Nach der abgelaufenen Frist für einen Übergangshaushalt stehen die Regierungsgeschäfte in den USA inzwischen teilweise still. Republikaner und Demokraten im Kongress konnten sich bislang nicht auf eine Brückenfinanzierung einigen.

Laut Eric Winogard, Chefvolkswirt USA bei AllianceBernstein, erleben die USA bereits den 22. «Shutdown» seit 1979. Diesmal aber könnte die Stilllegung der Verwaltung ernsthafte Folgen haben, vor allem wenn sie länger andauere und so die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten verhindere, die die Notenbank für ihren geldpolitischen Kurs dringend benötige. Am Freitag etwa steht eigentlich der für Fed-Entscheidungen wichtige monatliche Arbeitsmarktbericht an.

«Solange der Shutdown andauert, dürfte die Erhebung und Veröffentlichung weiterer Wirtschaftsdaten behindert sein, insbesondere auch die der Inflationsdaten», sagte Winogard. Für die US-Notenbank Fed könnte dies problematisch werden, zumal Ende Oktober die nächste Zins-Sitzung ansteht. «Auch ohne die fehlenden Daten steht das Komitee bereits vor der schwierigen Aufgabe, einen schwächelnden Arbeitsmarkt mit erheblichen Abwärtsrisiken gegen ein zunehmend inflationäres Umfeld abzuwägen.»

Unter den Einzelwerten im bekanntesten Wall-Street-Index Dow ragten am oberen Ende Aktien aus der Pharmabranche sowie Nike hervor und am unteren die von Walmart.

Amgen und Merck & Co zogen um 4,8 beziehungsweise 4,5 Prozent hoch und bauten damit ihre Vortagesgewinne weiter aus. Tags zuvor hatte die US-Regierung im Streit über hohe Medikamentenpreise mit dem Branchenriesen Pfizer eine erste Vereinbarung bekannt gegeben. Dieser hatte sich tags zuvor bereit erklärt, Preise für Medikamente im Rahmen von Medicaid im Gegenzug für Zollerleichterungen zu senken. Laut Präsident Donald Trump sollen weitere Vereinbarungen mit anderen Pharmakonzernen folgen.

Damit schwinde nicht nur Unsicherheit, sondern – da bisher Schlimmeres befürchtet worden sei, herrsche auch allgemein Erleichterung, sagte ein Börsianer. Pfizer gewannen weitere 3,8 Prozent, nachdem sie am Dienstag um fast 7 Prozent hochgesprungen waren. Auch zahlreiche weitere Aktien aus der Pharmabranche legten zu, so etwa Regeneron und Biogen .

Die Aktien des Sportartikelherstellers Nike gewannen 5,5 Prozent und profitierten von starken Zahlen zum ersten Geschäftsquartal. In Anlehnung an den bekannten Werbeslogan «Just Do It» schrieben die Analysten von Jefferies und JPMorgan in ihren Kommentaren nun zur Aktie «Just Buy It». Jefferies zufolge ist der Wendepunkt nun da. Nike arbeitete daran, die Marke langfristig zu stärken.

Walmart dagegen büssten 2,2 Prozent ein. Die US-Bundesbehörde für öffentliche Gesundheit CDC teilte mit, dass ein Listerien-Ausbruch im Zusammenhang mit Produkten der Lebensmittelketten Trader Jo?s und Walmart landesweit vier Menschenleben gefordert habe und rund 20 weitere erkrankt seien. (awp/mc/ps)

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