US-Schluss: Schwächer – Doch Rekorde bleiben in Reichweite

US-Schluss: Schwächer – Doch Rekorde bleiben in Reichweite

New York – Die US-Börsen haben am Freitag nachgegeben. Ein Grund dafür dürfte wohl gewesen sein, dass sich das Konsumklima im Juli überraschend eintrübte. Das Rekordhoch des Dow Jones Industrial aus dem Monat Mai bei knapp 35 092 Punkten bleibt dennoch in Reichweite. Bis Handelsschluss sank der Dow Jones um 0,86 Prozent auf 34’687,85 Punkte, womit im Wochenverlauf aktuell ein Minus von 0,5 Prozent zu Buche steht.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,75 Prozent auf 4327,16 Punkte abwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 gab 0,77 Prozent ab auf 14’681,38 Zähler. Beide hatten zuletzt in dieser Woche Bestmarken erklommen.

Analysten beurteilen den generellen Aufwärtstrend an den Märkten trotz der aktuellen Verluste immer noch als intakt. Denn die Furcht vor einer schärferen Geldpolitik in den USA angesichts der dort zuletzt deutlich gestiegenen Inflation hat spürbar nachgelassen. Dafür sorgte einmal mehr der US-Notenbankvorsitzende Jerome Powell, der am Mittwoch erneut betont hatte, dass der starke Anstieg der Verbraucherpreise aus Sicht der Fed nur vorübergehender Natur sei.

Mit etwas Sorge wurden indes die Daten der Universität Michigan von den Anlegern aufgenommen. Die Verbraucherstimmung fiel im Monatsvergleich, während Analysten im Mittel mit einem Anstieg gerechnet hatten.

Unter den Einzelwerten rückte am Freitag der Chipriese Intel in den Fokus, denn er steht womöglich vor der grössten Übernahme seiner Geschichte: Laut dem «Wall Street Journal» wird derzeit den Kauf des Halbleiterherstellers Global Foundries ausgelotet. Die Aktie gab nach anfänglichen Gewinnen um 1,5 Prozent nach.

Ein solcher Deal wäre dennoch positiv für Intel und in mehrfacher Hinsicht sinnvoll, erwartet Analyst Timothy Arcuri von der Schweizer Grossbank UBS. Er würde die Ambitionen des Halbleiterkonzerns in der Auftragsfertigung vorantreiben. Zudem sei Global Foundries regional breit aufgestellt und arbeite in puncto Förderung der Halbleiterfertigung eng mit der US-Regierung zusammen.

Die Papiere des Corona-Impfstoffproduzenten Moderna schnellten an der Nasdaq um 10,3 Prozent nach oben und waren damit Spitzenwert im Nasdaq 100. Sie ersetzen ab dem 21. Juli im S&P 500 die Anteilsscheine des Biotechunternehmens Alexion Pharmaceuticals, das vor der Übernahme durch den Konzern Astrazeneca steht.

Biontech gewannen 4,7 Prozent und Pfizer 0,7 Prozent. Das Mainzer Biotech-Unternehmen und sein US-Partner könnten Anfang 2022 in den USA eine reguläre Genehmigung für ihren bislang nur per Notfallzulassung genehmigten Corona-Impfstoff erhalten. Dem Vakzin für Menschen ab 16 Jahren wurde durch die Gesundheitsbehörde FDA ein beschleunigtes Verfahren (Priority Review) für eine reguläre Zulassung erteilt.

Um 2,9 Prozent legten zudem die Aktien von State Street zu und profitierten an der NYSE von den besser als erwartet ausgefallenen Zahlen des Finanzdienstleisters zum zweiten Quartal.

Der zweitgrösste US-Autobauer Ford ruft weltweit knapp 775’000 SUV vom Typ Explorer aufgrund erhöhter Unfallgefahren zurück, was den Aktien ein Minus von 2,9 Prozent einbrockte.

Der Euro hielt sich im späteren US-Handel über der Marke von 1,18 US-Dollar und kostete zum Handelsschluss an der Wall Street 1,1806 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1802 (Donnerstag: 1,1809) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8473 (0,8468) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,01 Prozent auf 133,77 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere lag bei 1,31 Prozent. (awp/mc/ps)

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