US-Schluss: Dow gibt 0,5% auf 25’191 Punkte nach

US-Schluss: Dow gibt 0,5% auf 25’191 Punkte nach

New York – Die Wall Street hat am Dienstag ihre anfangs heftigen Verluste im Tagesverlauf überwiegend wettgemacht. Zum Sprung in positives Terrain reichte es letztlich aber nicht – auch weil die Belastungsfaktoren für die Aktienmärkte unverändert Bestand haben.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum Schluss noch 0,50 Prozent im Minus bei 25’191,43 Punkten und verlor damit ähnlich viel wie am Vortag – im frühen Handel hatte er allerdings über zwei Prozent eingebüsst und war auf den tiefsten Stand seit Juli abgesackt.

Der marktbreite S&P 500 gab am Dienstag letztendlich um 0,55 Prozent auf 2740,69 Punkte nach. Am beeindruckendsten war indes die späte Aufholjagd beim technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 – nach einem Kursrutsch von bis zu fast drei Prozent blieb am Ende nur ein Minus von 0,32 Prozent auf 7118,68 Zähler übrig.

Als zwischenzeitlich deutlichere Belastungsfaktoren erwiesen sich durchwachsene Unternehmenszahlen, der anhaltende amerikanisch-chinesische Zollstreit und steigende Zinsen. Dazu kamen die internationalen Spannungen wegen der Tötung eines regierungskritischen saudi-arabischen Journalisten sowie wegen US-Präsident Donald Trumps jüngst geäusserter Absicht, aus dem INF-Abrüstungsvertrag auszusteigen.

Aus einer Vielzahl von Quartalsbilanzen stachen am Dienstag die von Caterpillar und 3M negativ heraus.

Caterpillar-Aktien waren mit gut siebeneinhalb Prozent Minus Schlusslicht im Dow und setzten so die jüngste Talfahrt fort, obwohl der Baumaschinenhersteller dank eines Baubooms und höherer Ölpreise einen Gewinnsprung verzeichnet hatte. Allerdings drückten negative Währungseffekte auf die Erlöse, und die von Trump verhängten Strafzölle trieben die Materialkosten und somit auch die Produktionskosten nach oben. Analyst Jerry Revich von der US-Investmentbank Goldman Sachs monierte zudem die verfehlten Margenerwartungen und steigende Lagerbestände bei den Zwischenhändlern.

Die Papiere von 3M waren mit einem Kursabschlag von fast viereinhalb Prozent zweitschwächster Dow-Wert. Auch der Mischkonzern hatte unter dem starken US-Dollar gelitten, der sich negativ auf den Jahresüberschuss auswirken soll. Die gesenkte Gewinnprognose liegt nun unter den Analystenerwartungen. Für das angepeilte Umsatzwachstum aus eigener Kraft ist 3M ebenfalls etwas vorsichtiger als bisher.

Bei den Ölkonzernen Chevron und ExxonMobil sorgte der deutliche Preisrückgang für den wichtigen Rohstoff für Kursverluste von über drei beziehungsweise rund anderthalb Prozent. Verantwortlich waren Aussagen des saudi-arabischen Ölministers, wonach sein Land jeden Angebotsausfall ausgleichen will, der sich durch US-Wirtschaftssanktionen gegen Iran ergibt.

Derweil überraschten die Quartalszahlen von McDonald’s trotz der rückläufigen Geschäftsentwicklung positiv. Sie bescherten der Schnellrestaurantkette einen Kursanstieg von über sechs Prozent und damit den ersten Platz im US-Leitindex.

Dahinter ging es für die Aktien von Verizon um gut vier Prozent hoch. Der grösste US-Mobilfunkkonzern sieht sich nach einem überraschend guten Sommerquartal für den neuen Netzstandard 5G gerüstet.

Die Papiere des 3M-Konkurrenten United Technologies gewannen dank erneut angehobener Jahresziele knapp drei Prozent.

Aus der Technologiebranche hielten sich die Anteilscheine von Biogen mit einem moderaten Plus vergleichsweise gut. Der Pharmakonzern hatte dank neuer Arzneien umsatz- und ergebnisseitig besser als von Analysten erwartet abgeschnitten.

Der Eurokurs bewegte sich trotz des anhaltenden Streits um Italiens Haushaltsplanung wenig von der Stelle: Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1472 Dollar. Davor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1478 (Montag: 1,1494) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8712 (0,8700) Euro gekostet.

Am Markt für US-Staatsanleihen gewannen richtungweisende Papiere mit zehn Jahren Laufzeit 8/32 Punkte auf 97 18/32 Punkte. Sie rentierten mit 3,17 Prozent. (awp/mc/ps)

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