US-Schluss: Schwächer

US-Schluss: Schwächer

New York – Die US-Börsen sind am Montag verhalten in die neue Woche gestartet. Erneute Sorgen über die Euro-Schuldenkrise und die Weltkonjunktur sorgten dafür, dass der Dow Jones Industrial mit einem knappen Minus von 0,15 Prozent bei 13.558,92 Punkten schloss. Der breiter gefasste S&P 500-Index sank um 0,22 Prozent auf 1.456,89 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Composite Index um deutlichere 0,60 Prozent auf 3.160,78 Punkte nach, und der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,62 Prozent auf 2.843,98 Punkte.

«Die Märkte scheinen ihre Dynamik der letzten Wochen zunächst einmal verloren zu haben», sagte ein Marktbeobachter. Unter anderem führten offensichtlich unterschiedliche Auffassungen Deutschlands und Frankreichs bei der europäischen Bankenregulierung und anhaltende Sorgen um das chinesische Wachstum dazu, dass Investoren kurzfristig zu Gewinnmitnahmen neigten. Dazu komme das überraschend gesunkene deutsche Ifo-Geschäftsklima als Belastungsfaktor. Seit seinem Zwischentief Anfang Juni hat der Dow Jones zuletzt allerdings um bis zu 13 Prozent zugelegt.

Bei den Einzelwerten büssten Apple nach dem ersten Verkaufswochenende für das neue iPhone 1,55 Prozent auf 689,88 US-Dollar ein. Damit notierten sie wieder deutlich unter der Marke von 700 Dollar, die sie wegen der Euphorie über das neue Smartphone zu Beginn der letzten Woche erstmals übersprungen hatten. Experten sprachen von zunächst enttäuschenden Absatzzahlen für das neue iPhone des Unternehmens. Laut Apple wurden seit dem Verkaufsstart am Freitag mehr als fünf Millionen Stück des iPhone 5 abgesetzt. Experten hatten allerdings mit bis zu zehn Millionen verkauften iPhones gerechnet. Zudem musste der weltgrösste Elektronikhersteller Foxconn, der zu den Zulieferern von Apple gehört, nach gewaltsamen Unruhen unter seinen Arbeitern eines seiner grossen Werke in Zentralchina schliessen.

Die Facebook-Aktien sackten um deutlichere 8,88 Prozent auf 20,83 Dollar ab, nachdem das US-Anlegermagazin «Barron’s» berichtet hatte, das Geschäftsmodell des Online-Netzwerks bedürfe wegen der steigenden mobilen Nutzung der Plattform eines radikalen Umbaus. In dem Artikel war die Rede davon, dass Facebook womöglich nur 15 Dollar je Aktie wert sei. Beim Börsengang am 18. Mai war die zu 38 Dollar ausgegebene Aktie noch bis auf 45 Dollar gestiegen.

Die Google-Aktionäre konnten sich indes bei 750,04 Dollar über den höchsten Kursstand seit dem Börsengang vor über acht Jahren freuen – die Papiere schlossen letztlich 2,10 Prozent höher bei 749,38 Dollar. Von Experten hiess es, die steigende Zuversicht in die Wachstumsaussichten des Online-Werbegeschäfts treibe den Kurs des Internetkonzerns an. Seit Jahresanfang hat die Aktie damit um 16 Prozent zugelegt. Der Technologiewerte Index Nasdaq 100 schaffte im gleichen Zeitraum allerdings ein Plus von bis zu 26 Prozent.

Kursverluste gab es zum Wochenauftakt hingegen bei den Stahlwerten. US Steel büssten 1,76 Prozent und AK Steel sogar 4,57 Prozent an Wert ein, was Händler mit Abstufungen seitens der Citigroup-Analysten begründeten. Unter Druck standen sie aber auch wegen negativer Branchenvorgaben aus Europa und Asien, wo die Sorge um eine weltweite Wachstumsabschwächung auf den Preis für Eisenerz und damit auch die Stimmung zum Stahlsektor drückte.

Wenig Bewegung gab es bei den Dow-Aufsteigern und -Absteigern. Während die Titel des Neulings UnitedHealth 0,36 Prozent verloren, sanken die Titel von Absteiger Kraft Foods um minimale 0,07 Prozent.  (awp/mc/cs)

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