US-Schluss: Börsen mühen sich in die Gewinnzone

US-Schluss: Börsen mühen sich in die Gewinnzone
(Adobe Stock)

New York – Die New Yorker Börsen haben sich am Mittwoch mühsam ins Plus vorgearbeitet. Wie schon am Vortag entwickelten sich die an der Nasdaq konzentrierten Technologiewerte etwas besser als die Standardwerte an der Wall Street. Anleger taten sich weiter schwer damit, für Aktien eindeutige Schlüsse aus aktuellen Wirtschaftsdaten zu ziehen.

Während der Dow Jones Industrial um 0,11 Prozent auf 34 128,05 Punkte stieg, es dabei aber erst in den Schlussminuten in die Gewinnzone schaffte, legte der marktbreite S&P 500 um 0,28 Prozent auf 4147,60 Punkte zu. Der Nasdaq 100 dagegen schaffte es mit 0,77 Prozent auf 12 687,89 Zählern am deutlichsten ins Plus. Unter anderem hoben dort starke Zahlen des Unterkünfte-Vermittlers Airbnb die Stimmung.

Am Vortag hatten es jüngste Inflationszahlen den Investoren schon erschwert, zwischen Konjunktur- und Zinsaussichten abzuwägen. Nun passierte das gleiche mit starken Einzelhandelsdaten. Diese liessen zwar Sorgen über eine mögliche Rezession verblassen, schürten aber zugleich die Befürchtung, dass weitere Zinsschritte der US-Notenbank Fed zur Eindämmung der hohen Inflation kommen werden.

Hinzu kamen noch durchwachsene Signale aus der Industrie: Die regionale Notenbank von New York hatte für den Monat Februar einen unerwartet starken Anstieg der Stimmung in den Industriebetrieben im Bundesstaat New York vermeldet. Dagegen ist die US-Industrieproduktion nur stagnierend ins neue Jahr gestartet. Zu dem von Analysten erwarteten Zuwachs um 0,5 Prozent kam es dabei also nicht.

«Einerseits spricht der Datenkranz mit den heute ebenfalls veröffentlichten starken US-Einzelhandelsumsätzen, den gestrigen US-Inflationsdaten und dem letzten US-Arbeitsmarktbericht für eine erneute Zinsanhebung», betonte Bernd Krampen von der NordLB. Anderseits sei es aber durchaus erkennbar, dass die Konjunkturaussichten keine weiteren Schritte mehr erlaubten. «Perspektivisch wird das Wachstum in den nächsten Monaten nicht in den Himmel ragen», sagte Krampen.

Im Zuge der Berichtssaison überzeugte der Unterkünfte-Vermittler Airbnb die Anleger mit seinen Zahlen, die positiv überraschten. Sie liessen den Kurs um gut 13 Prozent auf das höchste Niveau seit Mai 2022 nach oben springen. Das Unternehmen profitierte im vergangenen Quartal mit Gewinn- und Umsatzanstiegen von der Rückkehr der Auslands- und Städtereisen nach der Corona-Pandemie.

Bei der Online-Reisebuchungsplattform Tripadvisor , die ebenfalls die Umsatzerwartungen übertraf, gingen Anleger nach hohen anfänglichen Kursgewinnen zum Kasse machen über. Das Plus schrumpfte von zunächst mehr als 8 Prozent auf nur noch 0,3 Prozent. Als eher schwach bezeichnete der Bernstein-Analyst Richard Clarke den Margenausblick auf 2023.

Der Öl- und Gaskonzern Devon Energy enttäuschte vor allem ergebnisseitig sowie mit Blick auf die geplanten Investitionen, was der Aktie einen Kursverlust von 10,5 Prozent einbrockte. Die Ölbranche entwickelte sich allgemein schwach, auch wegen des Ölpreises, der von gestiegenen US-Ölreserven belastet wurde. Für die Aktien von Chevron und ConocoPhillips ging es um bis zu 1,9 Prozent bergab.

Ein weiterer Verlierer waren die Titel von Biogen mit einem Abschlag von 3,5 Prozent. Bei dem Biotech-Unternehmen überzeugte zwar das Quartalsergebnis, 2023 aber rechnet dieses mit einem sinkenden Umsatz, was Experten zufolge die kurzfristigen Herausforderungen des Unternehmens untermauert. Der neue Konzernchef kündigte an, die Investitionen in neue Medikamente ankurbeln zu wollen.

Der Kurs des Euro blieb unter der Marke von 1,07 US-Dollar, worunter er bereits im europäischen Nachtmittagsgeschäft gerutscht war. Zuletzt lag er bei 1,0690 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0700 (Dienstag: 1,0759) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9346 Euro gekostet.

US-Staatsanleihen weiteten ihre Vortagesverluste etwas aus. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen gab zuletzt um 0,19 Prozent auf 112,11 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg auf 3,80 Prozent. (awp/mc/pg)

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