US-Schluss: Dow Jones verliert 1,2% auf 24’404 Punkte

US-Schluss: Dow Jones verliert 1,2% auf 24’404 Punkte

New York – Die US-Börsen sind am Dienstag nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende deutlich unter Druck geraten. «Der Risikoappetit ist momentan sehr gering», konstatierte Marktexperte Dean Popplewell vom Währungsbroker Oanda. Zudem zollte die Wall Street ihrer mehrwöchigen Erholungsrally nach dem schwachen Vorjahr Tribut.

Der Leitindex Dow Jones Industrial weitete nach einem schwachen Start seine Verluste aus. Zum Handelsende stand ein Minus von 1,22 Prozent auf 24 404,48 Punkte zu Buche, womit er immerhin etwas über seinem Tagestief blieb. Am Freitag hatte der Dow noch um fast anderthalb Prozent zugelegt und damit die vierte Woche in Folge unter dem Strich positiv beendet. Der marktbreite S&P 500 verlor am Dienstag 1,42 Prozent auf 2632,90 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100 2,03 Prozent auf 6646,81 Zähler.

Popplewell verwies auf die wegen Zollstreitigkeiten hohe Unsicherheit über den weltweiten Handel, welche wieder auf die Stimmung drücke. Auslöser seien die am Montag veröffentlichten schwachen Wachstumsdaten für 2018 aus China sowie die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) erneut gekappte Wachstumsprognose für die weltweite Wirtschaftsleistung. Dazu passten die jüngsten Konjunkturnachrichten aus den USA, wo die Verkäufe bestehender Häuser im Dezember überraschend deutlich zurückgegangen waren

Auch seitens der Unternehmen überwogen negativ aufgenommene Meldungen. Am schlimmsten erwischte es das Metallverarbeitungsunternehmen Arconic und den Elektrowerkzeuge-Hersteller Stanley Black & Decker mit Kurseinbrüchen von knapp 16 beziehungsweise 15,5 Prozent. Deren Aktien hatten sich zuletzt allerdings deutlich erholt gezeigt.

Arconic schockte die Anleger mit der Entscheidung der Führung, den geplanten Verkauf des Unternehmens angesichts enttäuschender Kaufofferten abzublasen. Zuletzt waren in Medienberichten die US-Beteiligungsgesellschaft Apollo Global Management als Übernahmeinteressent und ein Preis von über zehn Milliarden Dollar gehandelt worden. Stanley Black & Decker sorgte hingegen mit einem enttäuschenden Gewinnausblick auf das laufende Jahr für Enttäuschung.

Wenig Grund zur Freude hatten auch die Anteilseigner des Ölfeld-Dienstleisters Halliburton : Trotz überraschend guter Resultate für das Schlussquartal 2018 büssten die Titel gut drei Prozent ein. Offenbar versilberten auch hier einige Anleger die Kursgewinne der vergangenen Wochen, welche den Aktien zuletzt auf den höchsten Stand seit Anfang Dezember verholfen hatten.

Im Dow reihten sich die Papiere von Johnson & Johnson nach Zahlen mit einem Minus von knapp anderthalb Prozent im Mittelfeld ein. Der Pharmakonzern habe im vergangenen Quartal zwar positiv überrascht, doch der Ausblick auf 2019 sei nicht so rosig ausgefallen wie von Händlern erwartet, schrieb Analyst David Madden von CMC Markets UK.

Mastercard-Titel verloren nur in etwa marktkonforme 1,26 Prozent, obwohl die EU-Kommission den Kreditkartenanbieter wegen Verstössen gegen EU-Kartellvorschriften zu einer Strafzahlung von 570 Millionen Euro verdonnert hatte. Auf den US-Konzern könnten zudem Schadenersatzklagen zukommen.

Travelers verloren 1,33 Prozent. Der US-Schadenversicherer hatte das vergangene Jahr auch dank geringerer Katastrophenschäden mit einem dicken Gewinnplus beendet. Im vierten Quartal warf das Kerngeschäft zudem mehr ab als von Analysten erwartet.

Eine der wenig positiv aufgenommenen Unternehmensnachrichten war die, dass der US-Hedgefonds Elliott die Online-Handelsplattform Ebay zur Überprüfung ihres Portfolios drängt. Ebay habe sich schlechter als seine Mitbewerber und der Markt entwickelt, hiess es in einem Schreiben von Elliott an Ebay.

Um seinen Wert zu steigern, müsse Ebay einen Fünf-Punkte-Plan annehmen, der unter anderem dazu rät, sich von den profitablen Unternehmen StubHub und Ebay Classifieds Group zu trennen. Der aktivistische Hedgefonds des Investors Paul Singer hält nach eigenen Angaben mehr als vier Prozent an dem Unternehmen, dessen Aktien an der Spitze des Nasdaq 100 um über sechs Prozent nach oben sprangen.

Under Armour schlugen sich mit einem Minimalen Kursrückgang wacker, nachdem die US-Investmentbank Goldman Sachs die Aktien des Sportartikelherstellers hochgestuft hatte und nun zum Kauf rät. Dank der Reform der Einkommenssteuer, des Rückenwinds durch die Energiepreise und des gesunden Arbeitsmarktes sehe sie 2019 ein positives Umfeld für die Verbraucherausgaben, schrieb Analystin Alexandra Walvis. Beim Adidas-Konkurrenten sollten die Margen dank greifender Unternehmensinitiativen zur Umsatzsteigerung einen Wendepunkt erreichen.

Der Eurokurs sank moderat auf 1,1361 US-Dollar und blieb damit auf dem Niveau des späten europäischen Nachmittagsgeschäfts. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1354 (Montag: 1,1362) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8807 (0,8801) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen um 12/32 Punkte auf 103 9/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,74 Prozent. (awp/mc/pg)

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