US-Schluss: Verluste

US-Schluss: Verluste

New York – Sorgen um das ostasiatische Wirtschaftswachstum und die Entwicklung der Euro-Krise haben den Dow Jones Industrial am Montag moderat ins Minus gedrückt. Der US-Leitindex verlor 0,19 Prozent auf 13.583,65 Punkte. Der marktbreite S&P 500-Index sank um 0,35 Prozent auf 1.455,88 Punkte. Die Indizes der Technologiebörse Nasdaq gaben ebenfalls nach: Der Composite Index rutschte um 0,76 Prozent auf 3.112,35 Punkte ab, und der Auswahlindex NASDAQ 100 büsste 0,89 Prozent auf 2.786,92 Punkte ein.

Einem Börsianer zufolge habe unter anderem ein Bericht der Weltbank, in dem sie für 2012 in den Volkswirtschaften Ostasiens das schwächste Wirtschaftswachstum seit elf Jahren erwartet, belastet. Gleichzeitig rückt die europäische Schuldenkrise wieder stärker in den Fokus. So dämpfte die Bundesregierung die Hoffnungen Griechenlands auf rasche Zugeständnisse beim Spar- und Reformprogramm. Von Kanzlerin Angela Merkel seien bei ihrem Besuch an diesem Dienstag in Athen keine «Mitbringsel» zu erwarten, hiess es in Berlin. Hinzu komme die Unsicherheit, ob und wann Spanien offiziell um Finanzhilfen beim EU-Rettungsfonds bittet.

Zudem hätten sich die Investoren am heutigen Feiertag, dem Columbus Day, mit Engagements zurückgehalten, bevor der Aluminiumkonzern Alcoa am Dienstagabend nach Börsenschluss den Startschuss für die US-Berichtssaison gibt.

Für die Aktien von Facebook ging es um 2,44 Prozent auf 20,40 US-Dollar nach unten. Richard Greenfield, Analyst beim Broker BTIG, stufte die Papiere auf «Sell» ab und sieht das Kursziel bei 16 Dollar. Das Soziale Netzwerk riskiere es, die Nutzer seiner mobilen Dienste mit einem Werbe-Wirrwarr zu verärgern. Allerdings hat der drastische Kurseinbruch des weltgrössten Online-Netzwerkes seit dem Börsengang im Mai auch eine gute Seite: Das Unternehmen muss weniger Steuern zahlen. Facebook wolle eine im Frühjahr vereinbarte Kreditlinie von 3 Milliarden Dollar auf rund 1,5 Milliarden Dollar halbieren, berichteten Medien. Aus dem Kredit sollen Steuern bezahlt werden, wenn Mitarbeiter ihre Aktienoptionen einlösen.

Ihren jüngsten Abwärtstrend setzten die Papiere des iPhone- und Computerherstellers Apple fort. Sie sanken um 2,21 Prozent auf 638,17 US-Dollar, nachdem sie am 21. September noch mehr als 700 Dollar gekostet hatten. Für die Titel des Online-Video-Verleihers Netflix sah es hingegen deutlich besser aus. Sie schnellten um fast zehneinhalb Prozent nach oben. Morgan Stanley hatte die Papiere von «Equal-weight» auf «Overweight» hochgestuft.

Positiv aufgenommene Nachrichten gab es beim Pharmakonzern Eli Lilly zu vermelden. Eine unabhängige Analyse von vorliegenden Daten zu dem Wirkstoff Solanezumab durch eine Forschergruppe der University of California untermauert eine Einschätzung der vorliegenden Studienergebnisse von Eli Lilly aus dem August. Demnach zeige der Wirkstoff bei Alzheimerpatienten in einem frühen Stadium der Krankheit eine statistisch signifikante Verlangsamung ihres Voranschreitens. Die Aktien verteuerten sich daraufhin um 5,29 Prozent.

Navistar rückten um rund siebeneinhalb Prozent vor. Der Lkw-Produzent hatte einen Repräsentanten des Investors Carl Icahn sowie den Grossaktionär Mark Rachesky in den Verwaltungsrat (Board of Directors) aufgenommen und sich bereit erklärt, einen weiteren Director nach Zustimmung der beiden Investoren zu ernennen. Damit wurde ein Streit um die Unternehmensführung abgewendet, nachdem Icahn Druck auf das Management ausgeübt hatte. (awp/mc/pg)

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