US-Schluss: Dow rückt 0,7% auf 25’412 Punkte vor

US-Schluss: Dow rückt 0,7% auf 25’412 Punkte vor

New York – Die Wall Street hat am Dienstag ihre seit Wochen anhaltende Erholung fortgesetzt. Damit trotzte sie dem weiter ungelösten Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China sowie einem möglichen erneuten Teilstillstand der US-Regierungsgeschäfte. Im Fokus stand die letztlich einigermassen positiv aufgenommene Quartalsbilanz der Google-Mutter Alphabet. Heimische Konjunkturdaten hatten keinen erkennbaren Einfluss auf die Aktienkurse.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,68 Prozent höher bei 25’411,52 Punkten. Damit setzte er sich weiter von der jüngst zurückeroberten 200-Tage-Linie nach oben ab, die Börsianern als Indikator für den längerfristigen Trend gilt. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,47 Prozent auf 2737,70 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 0,91 Prozent auf 7023,52 Zähler vor

«Jetzt muss sich zeigen, ob der Dow wirklich durch eine nachhaltige Nachfrage in seinem Aufwärtstrend verbleiben kann», hiess es derweil in einem Kommentar von Index-Radar. Deren Experten hatten in den vergangenen Wochen immer wieder vor einem Rückschlagrisiko beim US-Leitindex gewarnt.

Erst nach Börsenschluss steht die Rede von US-Präsident Donald Trump zur Lage der Nation vor dem Kongress an. Von ihr erhoffen sich die Anleger Hinweise auf einen möglichen weiteren «government shutdown». Im Vorfeld forderte Trump erneut den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Sie stand im Zentrum eines Haushaltsstreits, der über fünf Wochen hinweg zu einem Stillstand von Teilen der US-Regierungsgeschäfte führte. Die Demokraten, auf deren Stimmen Trump angewiesen ist, lehnen die Finanzierung der Mauer ab, weshalb er angedroht hatte, über die Erklärung eines nationalen Notstandes an die nötigen Gelder zu kommen.

Zunächst standen aber die Geschäftszahlen von Alphabet im Mittelpunkt des Interesses. Der Internetgigant hatte im Schlussquartal 2018 den operativen Gewinn und mehr noch den Umsatz kräftig gesteigert und insgesamt die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Allerdings hatten die Ausgaben noch stärker zugelegt. Dennoch schafften die A-Aktien des Unternehmens letztlich ein Plus von knapp einem Prozent. Sie hatten sich mit dem Markt schon in den vergangenen Wochen deutlich erholt und stehen nun so hoch wie seit Oktober nicht mehr.

Dagegen konnte der Festplattenhersteller Seagate die Anleger nicht begeistern. Guten Ergebnissen für das abgelaufene Quartal stand ein enttäuschender Ausblick gegenüber. Nach anfangs heftigen Kursschwankungen schlossen die jüngst ebenfalls gut gelaufenen Aktien knapp ein Prozent im Minus.

Auf ein eindeutig positives Echo stiessen die Zahlen von Estee Lauder und Viacom . Das Kosmetikunternehmen hob dank guter Geschäfte in Asien seine Jahresziele an, was den Anteilscheinen einen Kurssprung von letztlich über elfeinhalb Prozent und zeitweise den höchsten Stand seit Mitte Juni vergangenen Jahres bescherte. Der Medienkonzern erfreute die Anleger mit einem überraschend starken Quartal und schürte damit Hoffnungen auf eine positive Trendwende. Für die Titel ging es um mehr als zweieinhalb Prozent bergauf.

Der Euro gab nach Konjunkturdaten aus dem Währungsraum etwas auf zuletzt 1,1408 US-Dollar nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1423 (Montag: 1,1445) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8754 (0,8737) Euro gekostet. Richtungweisende US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren legten um 7/32 Punkte auf 103 21/32 Punkte zu. Sie rentierten mit 2,70 Prozent.

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