US-Schluss: Dow Jones legt 1,4% auf 16’599,85 Punkte zu

US-Schluss: Dow Jones legt 1,4% auf 16’599,85 Punkte zu

New York – Zwei Tage vor dem wichtigen US-Zinsentscheid haben an der Wall Street die Optimisten das Ruder übernommen. Aktuelle Konjunkturdaten aus dem Einzelhandel und aus der Industrie legten nahe, dass die Notenbank (Fed) am Donnerstag den Leitzins vielleicht doch nicht erhöht. Bei weiter niedrigen Zinsen würden Aktien gegenüber festverzinslichen Anlagen attraktiv bleiben. Die wichtigsten Aktienindizes stiegen am Dienstag um mehr als 1 Prozent.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial zog um 1,40 Prozent auf 16 599,85 Punkte an. Der breiter gefasste S&P-500-Index stieg um 1,28 Prozent auf 1978,09 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 1,20 Prozent auf 4360,28 Punkte nach oben. Zu Wochenbeginn hatten die Pessimisten noch leicht die Oberhand gehabt.

Anleger klopften auch am Dienstag die aktuellen Konjunkturdaten daraufhin ab, ob sie Hinweise für die Geldpolitik der US-Notenbank liefern. Wohl am wichtigsten sind laut Marktanalyst Craig Erlam vom Währungshändler Oanda die Daten aus dem Einzelhandel, der für rund ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts stehe. Im August nun hatte der Einzelhandelsumsatz etwas weniger stark zugelegt als von Bankvolkswirten prognostiziert.

Zudem blieb die Stimmung in der Industrie des US-Bundesstaats New York im September schlecht, wie der ebenfalls weniger stark als erwartet gestiegene Empire-State-Index zeigte. Auch die harten Zahlen zu dieser Branche passten ins Bild: Die US-amerikanische Industrieproduktion war im August nach einem starken Vormonat deutlicher geschrumpft als erwartet.

Vor diesem Hintergrund nehme die Wahrscheinlichkeit sicherlich nicht zu, dass die Fed am Donnerstag eine Erhöhung der Leitzinsen beschliessen werden, schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba.

Kursbewegende Nachrichten gab es vor allem aus der Autobranche. Die Aktien von General Motors (GM) legten um 0,88 Prozent zu, nachdem Unternehmenschefin Mary Barra auf der Automesse IAA in Frankfurt eine Fortsetzung der Modelloffensive bei der Europatochter Opel angekündigt hatte.

Aktien von Ford zogen sogar um knapp 4 Prozent an. Der Autobauer hatte mit dem Aluminiumkonzern Alcoa einen neuen Liefervertrag abgeschlossen, demzufolge Ford mehr Aluminium in seinen Pickups und anderen Wagen verwenden wird. Alcoa-Papiere stiegen um 2,67 Prozent.

Im Dow profitierten die Aktien des Ölkonzerns Chevron Corp. mit einem Plus von knapp 2 Prozent von dem wieder gestiegenen Ölpreis. Weiterhin lastet zwar laut Händlern das weltweite Überangebot an Rohöl auf den Rohölpreisen. Allerdings gehe das Überangebot langsam zurück und es gebe die Chance, dass sich die Preise zumindest stabilisierten.

Ausserhalb des Dow zogen die Aktien von United Parcel Service (UPS) um 3,62 Prozent an. Der Logistikkonzern plant, in diesem Jahr wieder in etwa so viele Saisonkräfte einzustellen wie 2014, um der erwarteten Paketflut im Weihnachtsgeschäft Herr zu werden. Für die Papiere des Branchenkollegen FedEx ging es um rund zweieinhalb Prozent nach oben.

Nach Börsenschluss wurde bekannt, dass Hewlett-Packard (HP) im Zuge der Restrukturierung des Computerkonzerns 25 000 bis 30 000 Jobs streichen will. Im nachbörslichen Handel gaben die Papiere um 0,22 Prozent nach.

Der Kurs des Euro fiel wieder unter die Marke von 1,13 US-Dollar und notierte zuletzt bei 1,1273 Dollar. Die Schwäche der Schwellenländer hatte im September die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten merklich belastet. Die Kurse von US-Staatsanleihen litten am Dienstag unter dem starken Aktienmarkt und gaben nach. Richtungweisende zehnjährige Papiere verloren 26/32 Punkte auf 97 17/32 Punkte. Ihre Rendite stieg auf 2,28 Prozent. (awp/mc/upd/pg)

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