US-Schluss: Dow Jones gibt 0,7% auf 17’732 Punkte nach

US-Schluss: Dow Jones gibt 0,7% auf 17’732 Punkte nach

New York – Die Wall Street hat am Montag ihre jüngsten Verluste ausgeweitet. Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch hätten sich die Anleger zurückgehalten, sagten Börsianer. Zudem wächst die Nervosität unter den Anlegern, da die Briten in der kommenden Woche über den Austritt aus der Europäischen Union (Brexit) abstimmen. Als Belastung hinzu kam, dass die Ölpreise im späten Handel etwas weiter nachgegeben hatten. Sie gelten als wichtiger Konjunkturindikator.

Der Dow Jones Industrial fiel nach einem durchwachsenen Handel am Ende um 0,74 Prozent auf 17 732,48 Punkte. Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es um 0,81 Prozent auf 2079,06 Punkte nach unten. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 büsste 0,86 Prozent auf 4422,76 Punkte ein.

Am Wochenende hatten zahlreiche Volkswirte, Zentralbanker und Firmenchefs eindringlich vor gravierenden Konsequenzen gewarnt, falls die Briten am 23. Juni für ein Ausscheiden aus der EU stimmen sollten. Umfragen zufolge halten sich Befürworter und Gegner eines Brexits in etwa die Waage.

An diesem Mittwoch richten sich aber zunächst einmal die Blicke auf die Zinsentscheidung der Fed. Nach zuletzt überraschend schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt rechnet allerdings kaum ein Experte mit einer Zinserhöhung.

Bewegung kam zu Wochenbeginn vor allem durch Übernahmevorhaben in den Markt. So will Microsoft das Online-Karrierenetzwerk LinkedIn für rund 26 Milliarden US-Dollar übernehmen. Der Softwarekonzern bietet 196 Dollar je Aktie. Während die LinkedIn-Papiere um 46,64 Prozent auf 192,21 Dollar hochsprangen, fielen die Anteilsscheine von Microsoft am Dow-Ende um 2,60 Prozent. Die Papiere des Kurznachrichtendienstes Twitter wiederum gewannen im Kielwasser von LinkedIn knapp 4 Prozent.

Der IT-Sicherheitsanbieter Symantec will seinen Rivalen Blue Coat Systems schlucken und dessen Chef an die Spitze des Gesamtkonzerns setzen. Der Kaufpreis liegt bei 4,65 Milliarden Dollar in bar, wie die beiden kalifornischen Unternehmen in der Nacht zum Montag mitteilten. Symantec, dessen Aktien an der Nasdaq-100-Spitze um gut 5 Prozent anzogen, sieht den Zukauf als weiteren Schritt im Zuge seines Umbaus. Die Gesellschaft will sich im schnell wachsenden Markt für Computersicherheit eine führende Position sichern. Blue Coat Systems war erst im vergangenen Jahr vom Finanzinvestor Bain Capital gekauft worden.

Das verheerende Massaker in Orlando, das mindestens 50 Menschen das Leben kostete, trieb die Aktien von Waffenherstellern in die Höhe: Die Papiere von Smith & Wesson zogen um knapp 7 Prozent an und die von Sturm, Ruger & Co. gewannen achteinhalb Prozent. Bereits in der Vergangenheit hatte sich gezeigt, dass Waffenkäufe nach Amokläufen stark angestiegen waren, weil Käufer sich selbst verteidigen wollten oder schärfere Gesetze fürchteten.

Aktien von Fluggesellschaften hingegen wurden angesichts des Massakers gemieden, zumal am Sonntag am Flughafen von Shanghai ein Sprengkörper explodiert war. So büssten die Aktien von Delta Air Lines , American Airlines und United Continental zwischen dreieinhalb und gut 4 Prozent ein. (awp/mc/pg)

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