US-Schluss: Dow Jones mit Minus von 0,5% bei 19’864 Punkten

US-Schluss: Dow Jones mit Minus von 0,5% bei 19’864 Punkten

New York – Die Verunsicherung über die US-Abschottungspolitik hat auch am Dienstag für Zurückhaltung unter den Wall-Street-Anlegern gesorgt. Zudem hielten sich die Investoren vor der Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank Fed am Mittwoch mit Engagements zurück. Eine Reihe neuer US-Konjunkturdaten wirkte sich tendenziell ebenso negativ auf die Kurse aus wie enttäuschende Geschäftszahlen einiger namhafter Unternehmen.

Der Dow Jones Industrial endete mit einem Minus von 0,54 Prozent bei 19 864,09 Punkten. Daraus resultierte für den Monat Januar ein mageres Plus von einem halben Prozent. Noch am vergangenen Mittwoch hatte der US-Leitindex erstmals in seiner langen Geschichte die Marke von 20 000 Punkten geknackt. Der breiter gefasste S&P 500 verlor am Dienstag 0,09 Prozent auf 2278,87 Punkte. Der Nasdaq 100 gab um 0,24 Prozent auf 5116,77 Punkte nach.

Die Verbraucherstimmung in den USA hatte sich im Januar überraschend deutlich eingetrübt. Auch das Geschäftsklima in der Region Chicago hatte sich stärker abgeschwächt als prognostiziert. Die Preise am US-Häusermarkt waren – gemessen am Case-Shiller-Index – im November stärker gestiegen als erwartet. Die US-Arbeitskosten waren im vierten Quartal 2016 geringer als angenommen nach oben geklettert.

Der Sportartikelhersteller Under Armour schockte die Anleger mit schlechten Quartalsresultaten und dem Weggang von Finanzchef Chip Molloy. Die Sorgen wegen der hohen Bewertung dürften nun noch schwerer zu ignorieren sein als bisher, schrieb Nomura-Analyst Simeon Siegel. Die Aktien des lange erfolgsverwöhnten Sportartikelherstellers verloren mehr als ein Viertel ihres Wertes.

Beim Logistikkonzern UPS mussten die Anleger nach der Zahlenvorlage einen Kursrutsch von 6,75 Prozent verkraften. Weil das Zinstief die Pensionskasse des Deutsche-Post-Rivalen in Bedrängnis bringt, war im Schlussquartal 2016 ein dreistelliger Millionenverlust entstanden. Zudem enttäuschte das Gewinnziel für 2017. Auch der Kreditkartenanbieter Mastercard verfehlte mit seiner Umsatzentwicklung die Erwartungen, was die Aktien um 2,72 Prozent sinken liess.

Pfizer-Papiere gewannen hingegen 1,34 Prozent, obwohl der Pharmakonzern die Gewinnerwartungen des Marktes verfehlt hatte. Auch der angepeilte Jahresumsatz blieb hinter den Analystenschätzungen zurück. Konkurrent Eli Lilly hatte dank guter Verkaufszahlen seiner neuen Medikamente bei Umsatz und Gewinn zugelegt. Die Anteilscheine stiegen um 3,12 Prozent.

Beim Ölkonzern ExxonMobil stand nach einem 40-prozentigen Gewinnrückgang im Schlussquartal 2016 ein Kursminus von 1,14 Prozent zu Buche. Sprint-Papiere gewannen nach der Zahlenvorlage 1,32 Prozent. Sowohl der Umsatz des Telekomkonzerns als auch die Zahl der Neukunden im vergangenen Geschäftsquartal überraschten positiv.

Der Kurs des Euro zeigte sich auch im US-Handelsverlauf fest und notierte zuletzt knapp unter der Marke von 1,08 Dollar. Zuvor hatte die Gemeinschaftswährung mit 1,0812 US-Dollar den höchsten Stand seit mehr als sechs Wochen erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0755 (Montag: 1,0630) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9298 (0,9407) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige Papiere gewannen 8/32 Punkte auf 96 1/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,46 Prozent. (awp/mc/upd/pg)

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