US-Eröffnung: Schwach

US-Eröffnung: Schwach

New York – Am US-Aktienmarkt sind am Montag Gewinne mitgenommen worden. Vor dem G20-Gipfel an diesem Wochenende in Cannes rücken vor allem wieder Sorgen über die Staatsschuldenkrise in Europa in den Vordergrund. Die grundsätzlichen Probleme in der Eurozone seien trotz der Beschlüsse der vergangenen Woche nicht gelöst, sagte ein Händler. Zudem wurde darauf verwiesen, dass der Broker MF Global sich am Euro-Markt verzockt haben soll und nun Pleite ist. «Das ist nicht gerade positiv für die Stimmung am Markt», sagte er.

Im bereits schwachen Börsenumfeld fiel es dabei nicht mehr ins Gewicht, dass sich die Stimmung der US-Einkaufsmanager in der Region Chicago im Oktober etwas stärker als vermutet eingetrübt hatte.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial fiel im frühen Handel um 1,04 Prozent auf 12.104,19 Punkte, nachdem er in der Vorwoche um 3,6 Prozent zugelegt hatte und zudem mit derzeit plus 11 Prozent auf den grössten Monatsgewinn seit Januar 1987 zusteuert.

Der breit gefasste S&P 500 verlor 1,17 Prozent auf 1.269,99 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite-Index um 0,91 Prozent auf 2.712,24 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 0,77 Prozent auf 2.382,73 Punkte nach.

Nachdem der Börsenmakler MF Global nach gescheiterten Gesprächen über einen Anteilsverkauf an Interactive Brokers an diesem Montag Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts beantragt hat, wurde die MF-Global-Aktie in den USA vom Handel ausgesetzt. Im Frankfurter Handel war sie zuvor um rund 50 Prozent eingebrochen. Interactive Brokers gewannen dagegen 2,50 Prozent hinzu.

Unter den Bankenwerten im Dow fielen die Titel der Bank of America um 4,49 Prozent auf 7,02 US-Dollar und waren damit schwächster Index-Wert. JPMorgan folgten mit minus 3,22 Prozent und ausserhalb des Dow verloren Citigroup und Morgan Stanley jeweils etwas mehr als 5 Prozent. Bei den Bankenwerten spielt zudem noch eine Rolle, dass die G20-Staaten den Druck auf diesen Sektor verschärfen wollen. So sollen Geldinstitute künftig nicht mehr zu gross für eine Pleite sein und angeblich neue internationale Standards beschlossen werden, wie Banken abgewickelt werden könnten.

Rohstoffe gaben wegen des vor allem im Vergleich zum Yen wieder gestiegenen Dollar nach. Japans Währungshüter hatten zuvor in den Devisenmarkt eingegriffen und Yen gegen Dollar verkauft, um sich gegen die rasante Festigung ihrer Währung zu stemmen. Das belastete unter anderem die Aktien des Aluminiumproduzenten Alcoa, die im US-Leitindex um 4,41 Prozent auf 11,06 Dollar sanken. ExxonMobil gaben um 1,78 Prozent nach und Chevron , die zudem von Merrill Lynch von «Buy» auf «Neutral» gesenkt worden waren, verloren 2,74 Prozent.

Im Nasdaq 100 büssten First Solar als Schlusslicht 7,65 Prozent auf 49,86 Dollar ein, nachdem die Titel des Photovoltaikunternehmens von Merrill Lynch von «Buy» auf «Underperform» gesenkt worden waren.

Für Gesprächsstoff dürfte in der laufenden Woche zudem der Börsengang von Groupon sorgen. Der Betreiber von Internetseiten mit Rabattangeboten soll laut Medienberichten darüber nachdenken, die Preisspanne für den Börsengang anzuheben. Nach Investorenveranstaltungen zeigt sich der Konzern zuversichtlich über die Nachfrage nach seinen Papieren. (awp/mc/upd/ps)

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