US-Eröffnung: Sehr schwach

US-Eröffnung: Sehr schwach

New York – Wegen wieder verstärkter Sorgen um die US-Konjunktur hat die Wall Street am Donnerstag an ihre deutlichen Vortagsverluste angeknüpft. Der Leitindex Dow Jones Industrial , der schon am Vortag zweieinhalb Prozent eingebüsst hatte, verzeichnete gut eine Dreiviertelstunde nach dem Handelsstart Abschläge von 2,73 Prozent auf 10.821,32 Punkte – kein einziger Indexwert schaffte es ins Plus. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 2,51 Prozent auf 1.137,49 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq sackte der Composite-Index um 2,42 Prozent auf 2.476,64 Punkte ab und der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 2,41 Prozent auf 2.203,85 Punkte.

Börsianer verwiesen zur anhaltend trüben Stimmung am Markt weiterhin auf Aussagen der US-Notenbank, die am Mittwoch ihre zusätzlichen Stützungsmassnahmen vor allem mit «signifikanten Abwärtsrisiken» begründete hatte. Dies hatte bereits im späten Handel die Kurse an der Wall Street belastet. Hinzu kämen Befürchtungen um die Stabilität des internationalen Bankensystems, nachdem die Ratingagentur Standard & Poor’s sieben italienische Banken abgestuft und gedroht hatte, dass dies auch bei acht weiteren Häusern geschehen könnte. Zuvor hatte Moody’s obendrein die Kreditwürdigkeit einiger US-Geldinstitute gesenkt.

Immerhin gab es von den jüngsten Wirtschaftsdaten keine Störfeuer. Zwar waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche nicht so stark gesunken wie erhofft. Doch der Sammelindex der Frühindikatoren war im August stärker als erwartet gestiegen. Zudem war der FHFA-Hauspreisindex für den Juli besser als prognostiziert ausgefallen.

Die bereits am Votag schwachen Finanzwerte blieben unter Druck und gaben deutlich nach. Im Dow fielen die Aktien von Bank of America um 2,35 Prozent auf 6,23 US-Dollar. Für JPMorgan ging es um 3,26 Prozent auf 29,35 Dollar bergab. Zudem sanken die konjunktursensitiven Papiere des Aluminiumproduzenzen Alcoa um 5,62 Prozent auf 10,25 Dollar. Rohstoffaktien mussten bereits in Europa mit Abschlägen von im Schnitt siebeneinhalb Prozent die branchenweit grössten Verluste hinnehmen.

Darüber hinaus gaben die Titel von FedEx um 6,41 Prozent auf 67,85 Dollar nach. Der global tätige Paketdienst hatte wegen Konjunktursorgen seine Prognose gesenkt. Analysten jedoch hatten bereits mit diesem Schritt gerechnet. Vor allem die Nachfrage nach den lukrativen Expressversendungen habe sich abgekühlt, hatte der Konkurrent von Deutsche Post und United Parcel Service (UPS) migeteilt. Die UPS-Titel verloren indes lediglich 1,96 Prozent auf 63,08 Dollar.

Der US-Telekommunikationsriese AT&T lässt es bei der umstrittenen Übernahme von T-Mobile USA auf eine Gerichtsverhandlung ankommen. Ein Anwalt der Firma verzichtete am Mittwoch auf Vergleichsverhandlungen mit Vertretern des Justizministeriums, um möglichst schnell zu einer Entscheidung zu gelangen. Die AT&T-Titel sanken um vergleichsweise moderate 1,63 Prozent auf 27,84 Dollar.

In der Luftfahrt-Branche soll es derweil zu einer gigantischen Übernahme kommen: Der US-Mischkonzern United Technologies will den Flugzeugtechnik-Zulieferer Goodrich für 16,5 Milliarden Dollar in bar (12,2 Mrd Euro) schlucken. Seit dem Wochenende hatten Spekulationen die Runde gemacht, United Technologies könnte zuschlagen. Das Konglomerat stellt bereits Cockpit-Eletronik her. Für die Anteilsscheine von United Technologies ging es am Dow-Ende um 6,84 Prozent auf 69,75 Dollar nach unten, während die Goodrich-Papiere um 10,06 Prozent auf 120,51 Dollar nach oben sprangen. United Technolgies bietet 127,50 Dollar je Goodrich-Papier. (awp/mc/upd/ps)

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