US-Eröffnung: Verluste – Sorgen um Arbeitsmarkt und Inflation

US-Eröffnung: Verluste – Sorgen um Arbeitsmarkt und Inflation

New York – Die wichtigsten US-Aktienindizes haben am Donnerstag, belastet von Sorgen um den Arbeitsmarkt und eine anziehende Inflation, Verluste verbucht. In den USA war in der abgelaufenen Woche die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wieder über 400.000 gestiegen, während Volkswirte einen Rückgang auf 380.000 Anträge erwartet hatten. Zudem war im März die Kernrate der Erzeugerpreise etwas stärker gestiegen, als von Experten erwartet worden war.

Auch die Angst vor einem weiteren Anziehen der geldpolitischen Zügel in China drückte Händlern zufolge auf die Stimmung. In Medienberichten hiess es, dass sich die Inflation in China im März beschleunigt habe und höher als erwartet sei.

Der Dow Jones Industrial verlor 0,44 Prozent auf 12.216,92 Punkte. Der S&P-500-Index fiel ebenfalls um 0,44 Prozent und markierte damit einen Stand von 1.308,67 Punkten. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Composite Index 0,56 Prozent auf 2.745,92 Punkte. Der Nasdaq 100 gab um 0,62 Prozent auf 2.302,22 Punkte nach.

Aktien von mit dem Computermarkt verbundenen Unternehmen gehörten zu den grössten Verlierern. Der Marktforschungsfirma Gartner zufolge ist der Absatz von Personalcomputern im ersten Quartal um 1,1 Prozent auf 84,3 Millionen Geräte gesunken. Microsoft gaben am Ende des Dow Jones 2,03 Prozent auf 25,11 US-Dollar ab. Hewlett-Packard verloren auf dem zweitschlechtesten Platz 1,95 auf 40,33 Dollar. Im Nasdaq 100 belegten Dell Computer mit einem Abschlag von 2,08 Prozent auf 15,10 Dollar einen der hintersten Plätze.

Auch Banktitel mussten kräftig Federn lassen: JPMorgan rutschten um 1,77 Prozent auf 45,43 Dollar ab. Ausserhalb des Dow Jones sanken Goldman Sachs um 2,42 Prozent auf 156,29 Dollar. Händler verwiesen auf einen Zeitungsbericht als Belastungsfaktor. Laut «Wall Street Journal Europe» (WSJE) prüfen US-Ermittler, ob einige grössere Institute bei der Manipulation des Libor – also des täglich festgelegte Referenzzinssatzes im Interbankengeschäft in London – konspiriert haben. Goldman Sachs soll zudem laut Dokumenten, die ein Ausschuss des US-Senats veröffentlicht hat, zu Beginn der Kreditkrise 2007 hypothekenbesicherte Anleihen (CDO) zu überteuerten Preisen verkauft haben. Goldman widersprach der Darstellung, nimmt eigenen Angaben zufolge die genannten Vorwürfe aber ernst.

Der transatlantische Börsenbetreiber NYSE Euronext müht sich unterdessen nach Kräften, dass die Fusion mit der Deutschen Börse klappt. Nach Informationen des «Wall Street Journals» (WSJ) erwägt er nun, eine Sonderdividende auszuschütten, um seine Aktionäre für das Vorhaben zu gewinnen. Denn es steht ein Gegenangebot der Technologiebörse Nasdaq OMX im Raum. Der Verwaltungsrat der NYSE Euronext hatte sich am Sonntag ohne Wenn und Aber hinter die Fusion gestellt und dem heimischen Konkurrenten einen Korb gegeben. Nyse-Titel legten um 0,81 Prozent auf 38,57 Dollar zu, während Nasdaq-Aktien 0,25 Prozent auf 27,82 Dollar gewannen. Die Anteilschein des Nasdaq-Partners IntercontinentalExchange rutschten derweil um 0,93 Prozent auf 120,06 Dollar ab.

Ford verloren 2,07 Prozent auf 14,67 Dollar. Der Autohersteller hat zusammen mit der Aufsichtsbehörde NHTSA eine kräftige Ausweitung der Rückrufaktion für Nordamerikas beliebtestes Fahrzeug beschlossen. Von der Aktion sind knapp 1,2 Millionen Fahrzeuge, vor allem offene Kleintransporter der Marke «F-150», betroffen. Titel des Konkurrenten General Motors (GM) zeigte sich solidarisch und gaben 1,00 Prozent auf 30,55 Dollar ab. (awp/mc/upd/ss)

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