US-Schluss: Dow nach schwachem Start im Plus

US-Schluss: Dow nach schwachem Start im Plus

New York – Der Dow Jones hat es am Mittwoch nach einem schwachen Start noch ins Plus geschafft. Neben der moderaten Erholung der anfänglich schwachen Bankenwerten stützten die Kursgewinne bei den Autobauern und Einzelhändlern. Unterschiedlich interpretierbar fielen Konjunkturdaten aus: Der Auftragseingang der Industrie im November war zwar etwas weniger als erwartet gestiegen. Einige Experten verwiesen aber darauf, dass es der grösste Anstieg seit vier Monaten gewesen sei, was auf eine zunehmende Erholung der amerikanischen Wirtschaft hindeute.

Der Dow Jones Industrial , der zu Beginn etwas von Sorgen um die Banken der Eurozone und Gewinnmitnahmen belastet worden war, schloss 0,17 Prozent fester bei 12.418,42 Punkten. Bereits am Vortag hatte der US-Leitindex ein Fünfmonatshoch erklommen. Der breiter gefasste S&P 500 beendete den Handelstag 0,02 Prozent höher bei 1.277,30 Punkten. An der Technologiebörse Nasdaq blieb indes der Composite-Index mit einem Minus von 0,01 Prozent auf 2.648,36 Punkte knapp in der Verlustzone, wohingegen der Auswahlindex Nasdaq 100 0,33 Prozent auf 2.329,71 Punkte gewann.

Im Bankensektor legten Bank of America um 0,17 Prozent auf 5,81 US-Dollar zu und JPMorgan rückten um 0,63 Prozent auf 34,95 Dollar vor. Zunächst waren die Notierungen hier unter Druck geraten, nachdem die italienische Unicredit Details zu ihrer geplanten Kapitalerhöhung bekannt gegeben hatte und mit höheren Abschlägen als befürchtet um neue Anteilseigner werben musste.

Auch die Kursgewinne bei den Autobauern und Einzelhändlern halfen dem Markt. Die Titel von Ford stiegen um 1,53 Prozent, nachdem der Konzern ein zehnprozentiges Absatzplus für den Dezember berichtet hatte. Die Aktien des Branchenprimus General Motors (GM), der den Absatz um fünf Prozent steigern konnte, verteuerten sich um 0,48 Prozent. Für die Aktien des Einzelhändlers Lowe’s ging es um deutlichere 3,72 Prozent nach oben. Bei der Baumarktkette Home Depot konnten sich die Aktionäre über ein Kursplus von 1,42 Prozent freuen, und die Starbucks-Titel rückten um 1,83 Prozent vor – der Branche halfen optimistische Prognosen des Verbandes International Council of Shopping Centers für das Geschäft im vergangenen Monat.

Dagegen stürzten die Titel von Kodak um 28,19 Prozent auf 0,47 Dollar ab, nachdem das «Wall Street Journal» berichtet hatte, der angeschlagene Fotopionier könnte Insolvenz anmelden. Bereits zuvor hatte die Meldung belastet, dass dem Unternehmen der Rauswurf von der New Yorker Börse droht. Grund ist, dass der Aktienkurs als Folge der finanziellen Probleme dauerhaft unter der Marke von einem Dollar festhängt. Der Börsenbetreiber NYSE duldet derartige «Penny Stocks» nur für eine begrenzte Zeit.

Eine Prognosekürzung liess die Aktien von Acme Packet um rund 19 Prozent einbrechen. Wegen der Unsicherheit im nordamerikanischen Markt werde der bereinigte Gewinn je Aktie voraussichtlich nur noch zwischen 1,03 und 1,05 Dollar betragen statt der zuvor anvisierten 1,18 Dollar, teilte der Hersteller von Telekommunikationsequipment mit. Die Papiere von Tivo sprangen indes um zehn Prozent hoch. Der Anbieter von Festplattenrecordern hatte einen Patentstreit mit AT&T beenden können und erhält von dem Telefonriesen mindestens 215 Millionen Dollar. Die AT&T-Titel legten um 0,16 Prozent auf 30,43 Dollar zu.

Für die Yahoo-Titel ging es indes trotz der Ernennung eines neuen Chefs um 3,25 Prozent nach unten. Die Aktien von Chevron büssten trotz negativer Nachrichten nur moderate 0,17 Prozent auf 110,18 Dollar ein. Der US-Ölkonzern soll in Ecuador wegen Umweltschäden im dortigen Amazonas-Gebiet 18 Milliarden Dollar Schadensersatz zahlen. Das entsprechende Urteil einer ersten Instanz vom Februar war am Dienstag von einem Berufungsgericht bestätigt worden.

Unter Druck gerieten auch Lockheed Martin, die nach einer negativen Studie 1,35 Prozent abgaben. JPMorgan hatte die Aktie des Flugzeugbauers von «Overweight» auf «Neutral» heruntergestuft. Am Vortag war Konkurrent Boeing bei einem Auftrag über rund 3,5 Milliarden Dollar unterlegen – dennoch hatten die Aktien mit 1,38 Prozent im Plus geschlossen. Für die Titel der Stahlkonzerne AK Steel und Steel Dynamics ging es dagegen nach einer Hochstufung durch Merrill Lynch um jeweils mehr als drei Prozent nach oben. (awp/mc/ps)

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