US-Schluss: Fester

US-Schluss: Fester

New York – Der US-Aktienmarkt hat am Freitag dank der Erleichterung über die Beschlüsse des EU-Gipfels fester geschlossen. Händler bezeichneten die Massnahmen als richtigen Weg, der nun durch konkretes Handeln mit Leben gefüllt werden müsse. Zudem stützte Börsianern zufolge das besser als erwartet ausgefallene US-Verbrauchervertrauen den Markt. Der Dow Jones Industrial schloss am Freitag mit einem Plus von 1,55 Prozent bei 12.184,26 Punkten. Auf Wochensicht konnte der Dow somit zwar die erfolgreiche Vorwoche mit einem Plus von über sieben Prozent nicht wiederholen, aber doch um 1,37 Prozent zulegen. Der breiter gefasste S&P 500 gewann am Freitag 1,69 Prozent auf 1.255,19 Punkte zu.

An der Nasdaq tendierten die Indizes ebenfalls fester. Der breite Composite gewann 1,94 Prozent auf 2.646,85 Punkte, während der Auswahlindex Nasdaq 100 um 1,58 Prozent auf 2.318,68 Punkte stieg.

Die EU-Mitgliedsstaaten hatten beschlossen, die Krisenhilfe für angeschlagene Länder aufzustocken. Dem Internationalen Währungsfonds (IWF) sollen demnach zu diesem Zweck zusätzliche 200 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. Mit diesem Geld sollen weitere Flächenbrände in der europäischen Schuldenkrise eingedämmt werden. Die Absicht der 17 Eurostaaten, einen neuen Stabilitätspakt in Form einer erweiterten Fiskalunion auf die Beine zu stellen, konnte am Markt ebenfalls Gefallen finden. Es sei eine gewisse Erleichterung, dass die Politik in dieser Richtung gehandelt habe, hiess es am Markt. Nach und nach würden die Probleme in Europa angegangen, sagte ein Börsianer. Zwar seien die Problempunkte noch nicht vollends ausgeräumt, doch wenigstens gebe es nun einen Fahrplan.

Das von der Uni Michigan ermittelte US-Verbrauchervertrauen konnte positiv überraschen. Der Indikator für das Konsumklima war mit 67,7 Punkten stärker gestiegen als erwartet. Ökonomen hatten nach dem Vormonatswert von 64,1 Punkten nur mit einem Anstieg auf 65,8 Punkte gerechnet.

Unter den Einzeltiteln gerieten die Titel von DuPont und von Texas Instruments in den Blick der Anleger. Beide hatten mit einem eingetrübten Ausblick auf das Geschäft enttäuscht. Der Chemieriese DuPont erwartet nach einem Gewinnsprung und einer angehobenen Prognose im dritten Quartal nun wieder deutlich weniger und liess das die Anleger wissen. Als Konsequenz hagelte es Kursverluste von 3,14 Prozent und den letzten Rang der Tageswertung im Dow. Besser erging es zumindest beim Aktienkurs Texas Instruments: Der Elektronikkonzern rechnet im Schlussquartal mit weniger Umsatz. Die Aktien kletterten jedoch nach anfänglichen Verlusten noch mit 0,07 Prozent ins Plus.

Erholt zeigten sich auch die Titel von Banken, die bereits seit geraumer Zeit stark mit der Stimmung am Markt schwanken. Am Vortag hatte es mit den Nachrichten für den Kapitalbedarf europäischer Banken auch in den USA Kursverluste gegeben – am Freitag ging es wieder bergauf. Morgan-Stanley-Titel , am Donnerstag mit über acht Prozent Verlust noch schwer getroffen, legten mit 3,15 Prozent überdurchschnittlich zu. Auch andere Wall Street-Werte konnten sich erholen. Die Papiere der Citigroup gewannen 3,68 Prozent, die von JPMorgan 2,98 Prozent. Branchenprimus Bank of America notierte mit 2,33 Prozent ebenfalls deutlich im Plus.

General Electric (GE) hat seinen Aktionären mehr Dividende versprochen. Nach bisher 15 US-Cent sollen es jetzt 17 Cent für die Anteilseigner sein. An der Börse fand das Anklang: GE-Aktien setzten sich mit 3,25 Prozent Gewinn auf den zweiten Rang im Dow. Nur Caterpillar konnten die Papiere mit einem Kursplus von 3,28 Prozent übertrumpfen.

Ein Übernahmeangebot liess die Aktien von Blue Coat Systems deutlich nach oben springen. Eine Investorengruppe will den Hersteller von Sicherheitssoftware übernehmen und hatte mit 25,81 Dollar je Aktie insgesamt 1,3 Milliarden Dollar geboten. Nicht so rosig sah es für Handelswerte aus. Die Aktien des Kaufhausbetreibers Sears gaben nach einer Verkaufsempfehlung von Analysten 2,53 Prozent ab. Papiere von Wal-Mart konnten zwar um 0,53 Prozent zulegen, waren damit aber nach DuPont die schwächsten Titel im Dow.

Bewegung gab es auch im Tech-Sektor: Aktien von Apple schlugen sich schwächer als der Nasdaq 100 mit 0,76 Prozent im Plus. Der Konkurrent Motorola Mobility hat vor einem deutschen Landgericht ein Patenturteil erwirkt, mit dem er den Verkauf von iPhones und iPads in Deutschland stoppen könnte. Motorola-Titel beendeten den Handel nahezu unverändert. (awp/mc/ps)

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