US-Schluss: Standardtitel legen zu – Techwerte verlieren

New York – Die US-Standardwerte sind am Freitag beflügelt von starken Zahlen des Mischkonzerns General Electric (GE) mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Technologietitel hingegen mussten trotz des überraschend guten Abschneidens von Google im letzten Quartal Abschläge hinnehmen. Händlern zufolge haben Anleger bei den zuletzt deutlich nach oben gelaufenen Techwerten nun Gewinne mitgenommen. Marktbewegende Konjunkturdaten wurden nicht veröffentlicht.

Der Dow Jones Industrial stieg um 0,41 Prozent auf 11.871,84 Punkte. Im Wochenvergleich legte der Index um knapp 1 Prozent zu. Der breiter gefasste S&P-500-Index kletterte am Freitag um 0,24 Prozent auf 1.283,35 Punkte nach oben. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der umfassende Composite Index hingegen 0,55 Prozent auf 2.689,54 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,78 Prozent auf 2.268,32 Punkte.

General Electric sprangen mit einem Plus von 7,11 Prozent auf 19,74 US-Dollar an die Spitze des Dow Jones. Der Mischkonzern hatte im vierten Quartal nach andauernden Umsatzrückgängen endlich wieder eine Erlössteigerung verbucht. Der Gewinn war zudem kräftig gestiegen. Unternehmenschef Jeff Immelt bekräftigte seine Erwartung, dass GE in diesem und dem kommenden Jahr noch mehr verdienen werde.

Bank of America verloren nach enttäuschenden Quartalszahlen am unteren Indexende 1,99 Prozent auf 14,25 Dollar. Während mancher Konkurrent schon wieder Rekordgewinne schreibt, hatte das Institut im vierten Jahresviertel 1,6 Milliarden Dollar wegen fauler Immobilienkredite verloren. Im Vorjahreszeitraum hatte das Minus wegen Kosten für staatliche Hilfen sogar bei 5,2 Milliarden Dollar gelegen. Im Gesamtjahr musste die Bank of America sogar einen höheren Verlust als 2009 hinnehmen: 3,6 Milliarden statt 2,2 Milliarden Dollar. Neben Hypotheken lastete vor allem das Kreditkartengeschäft schwer auf dem nach Vermögenswerten grössten aller US-Finanzhäuser.

Ausserhalb der Standardwerte gerieten Warner Music mit einem kräftigen Aufschlag von 27,33 Prozent auf 6,01 Dollar in den Blick. Die Plattenfirma soll auf der Suche nach einem neuen Besitzer sein. Das Unternehmen habe die Investmentbank Goldman Sachs (GS) angeheuert, um mögliche Käufer ausfindig zu machen, hiess es in US-Medien. Zuvor hätten mehrere Interessenten bei Warner Music angeklopft, darunter der Finanzinvestor KKR. Das Management habe jedoch auch andere Angebote einholen wollen und das Verkaufsverfahren selbst in die Hand genommen.

Im Nasdaq 100 verloren Google nach einem festen Start 2,19 Prozent auf 613,04 Dollar. Der Internetkonzern hatte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen am Markt übertroffen und wechselt zudem die Führungsspitze überraschend aus. Vorstandschef Eric Schmidt zieht sich nach zehn Jahren in die zweite Reihe zurück. Als Mitbegründer des Unternehmens übernimmt Larry Page wieder selbst das Ruder und wird neuer Konzernchef. Page wird ab April das Tagesgeschäft führen, während sein Kompagnon Sergey Brin sich um neue Produkte kümmern soll. (awp/mc/ps/27)

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