US-Schluss: Starke Bilanzen hieven Dow auf 34-Monatshoch

US-Schluss: Starke Bilanzen hieven Dow auf 34-Monatshoch

New York – Starke Ergebnisse von Branchengrössen wie Intel, United Technologies und Yahoo haben den Dow Jones Industrial-Index am Mittwoch auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren geschoben. Die Bilanzen wichtiger Trendsetter hätten die Erwartungen der Markteilnehmer teilweise deutlich übertroffen und das sei noch von überraschend optimistischen Ausblicken flankiert worden, sagten Börsianer. Störfeuer seien dagegen ausgeblieben und auch die im März stärker als erwartet gestiegen Verkäufe bestehender Häuser wirkten positiv.

Bereits im europäischen Handel hatten dicke Pluszeichen eine gute Vorgabe gebracht, nachdem zusätzlich eine gute Anleihenauktion in Spanien die Risikobereitschaft der Investoren steigen liess.

Der Dow Jones Industrial legte schliesslich 1,52 Prozent auf 12.453,54 Punkte zu. Im Verlauf markierte der weltweit bekannteste Aktienindex den höchsten Stand seit Juni 2008 bei mehr als 12.475 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index endete um 1,35 Prozent höher bei 1.330,36 Punkten. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Composite Index um 2,10 Prozent auf 2.802,51 Punkte und erreichte damit sein Niveau vom Monatsanfang. Der Nasdaq 100 gewann 2,21 Prozent auf 2.357,76 Punkte.

Star des Tages waren Intel-Aktien dank der glänzenden Zahlen des Halbleiterprimus und auch wegen des positiv bewerteten Ausblicks. Die Papiere sprangen an der Dow-Spitze um 7,76 Prozent nach oben auf 21,39 US-Dollar. Die Erwartungen an Intel seien nach der Enttäuschung von Texas Instruments zum Wochenstart relativ niedrig gewesen, sagten Börsianer. Entsprechend explosiv sei die Reaktion auf die deutlich positive Überraschung ausgefallen. Der Umsatz von Intel stieg im ersten Quartal zum Vorjahr um 25 Prozent auf noch nie da gewesene 12,8 Milliarden Dollar, der Gewinn schoss sogar um 29 Prozent nach oben. Zahlreiche Analysehäuser reagierten positiv. So bekräftigte beispielsweise Citigroup-Analyst Glen Yeung seine Kaufempfehlung und hob sein Kursziel von 25 auf 27 Dollar an.

Zweitbester Dow-Wert waren ebenfalls nach Zahlen United Technologies (UTC) mit einem Plus von 4,30 Prozent auf 85,90 Dollar. Der US-Mischkonzern hob nach einem Gewinnsprung im ersten Quartal seine Prognosen für 2011 an. Ausserhalb des Leitindex gewannen Yahoo-Papiere 4,78 Prozent auf 16,89 Dollar. Der Internet-Konzern findet zwar trotz der Partnerschaft mit Microsoft und eines andauernden Firmenumbaus nicht auf den Wachstumspfad zurück und musste erneut einen Gewinneinbruch hinnehmen. Die Zahlen waren dennoch besser als am Markt erwartet.

Zu den sechs Verlierern im Dow zählten die anderen Berichtsunternehmen: IBM-Papiere verbilligten sich um 0,39 Prozent auf 164,75 Dollar. Zwar war der Gewinn von «Big Blue» im ersten Quartal nicht so dramatisch wie befürchtet zurückgegangen. Börsianer verwiesen aber auf die Sorge um die weitere Entwicklung im Servicegeschäft als Spassbremse. Analysten reagierten verhalten und veränderten ihre Meinungen zumeist nur geringfügig.

Tagesverlierer im Dow waren aber AT&T-Aktien mit minus 0,59 Prozent auf 30,13 Dollar. Der Telekomkonzern verdiente zwar im Quartal deutlich mehr als im Vorjahr. Händler blickten aber mit Skepsis auf das Wachstum der Kundenzahlen, auch wenn diese die Erwartungen einiger Marktteilnehmer noch übertroffen hätten. Die verlorene Exklusivität beim «iPhone»-Verkauf habe den Konzern geschmerzt, nicht aber umgeworfen, hiess es. (awp/mc/ss)

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