US-Schluss: Techwerte hieven Dow auf Jahreshoch

US-Schluss: Techwerte hieven Dow auf Jahreshoch

New York – Gewinne bei Technologiewerten und Bankaktien haben den Dow-Jones-Index am Mittwoch auf ein Jahreshoch gehievt. Auf fruchtbaren Boden fiel besonders die Ankündigung von Cisco-Chef John Chambers, verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen zu wollen. Zudem hatte der Präsident der Federal Reserve Bank von Atlanta angekündigt, dass die US-Notenbank ihr milliardenschweres Anleihenkaufprogramm wie geplant Ende Juni und nicht schon früher beenden werde. Damit würden die Märkte unverändert mit frischem Geld versorgt und dies dürfte die Aktienkurse weiter stützen, meinten Börsianer.

Derweil hat das hochverschuldete EU-Mitglied Portugal nun doch bei der Europäischen Union Finanzhilfe beantragt. Da die Marktteilnehmer jedoch bereits damit gerechnet hätten, hätten die Anleger kaum auf diese Nachricht reagiert, sagten Börsianer.

Der Dow gewann 0,27 Prozent auf 12.426,75 Punkte und schloss damit auf dem höchsten Stand seit Juni 2008. Für den S&P-500-Index ging es am Mittwoch um 0,22 Prozent auf 1.335,54 Punkte nach oben. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Composite Index um 0,31 Prozent auf 2.799,82 Punkte. Der Nasdaq 100 legte um 0,19 Prozent zu auf 2.332,34 Punkte.

Im Dow waren die Titel des Netzwerkausrüsters Cisco Systems der klare Favorit der Anleger. Sie bauten ihre Vortagesgewinne deutlich aus und stiegen um satte 4,94 Prozent auf 18,07 US-Dollar. Der Unternehmenschef John Chambers hatte in einer E-Mail an Mitarbeiter überraschend offen Versäumnisse während der Expansionsphase von Cisco eingeräumt. Beobachter sahen in diesem Vorgehen einen Versuch, die Mitarbeiter zu motivieren und Handlungsfähigkeit zu demonstrieren.

Mit Blick auf die anderen Technologiewerte stiegen Hewlett-Packard (HP) um 2,21 Prozent auf 41,18 Dollar und Microsoft um 1,44 Prozent auf 26,15 Dollar. Die Aktien des Chip-Zulieferers Broadcom profitierten von einem positiven Analystenkommentar und kletterten um 3,90 Prozent.

In dem freundlichen Marktumfeld legten auch Finanzwerte deutlich zu. So verteuerten sich American Express und JPMorgan um über 2 Prozent.

Einmal mehr richtete sich das Interesse der Anleger auch auf die Aktien von Börsenbetreibern. Die NYSE Euronext erwägt kein Gegenangebot für ihre direkte US-Konkurrentin Nasdaq OMX . Dies bestätigte ein NYSE-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Zuvor hatte aus NYSE-nahen Kreisen in New York verlautet, dass eine Gegenofferte zum Übernahmeangebot der Nasdaq für die NYSE «absolut nicht erwogen» werde. Weiter hatte es geheissen, dass eine Kombination von NYSE Euronext und Nasdaq strategisch unattraktiv wäre und «unüberwindbare kartellrechtliche Probleme» mit sich brächte.

Die Nasdaq will gemeinsam mit der Rohstoffbörse IntercontinentalExchange (ICE) die grössere NYSE Euronext übernehmen und torpedierte am vergangenen Freitag mit ihrem feindlichen und unverbindlichen Angebot die Fusionsbemühungen zwischen der Deutschen Börse und der NYSE. Kurz darauf war in Medien spekuliert worden, die nach Börsenwert deutlich grössere NYSE wolle den Spiess umdrehen und die Nasdaq schlucken. Damit wäre auch der Zusammenschluss mit den Deutschen geplatzt. An diesem Mittwoch nun kletterten die Papiere der Nasdaq OMX um 2,96 Prozent auf 28,83 Dollar. Die Anteile der NYSE Euronext verbuchten ein Plus von 2,13 Prozent auf 39,81 Dollar.

Die Monsanto-Aktien sackten nach der Vorlage von Zahlen um 5,67 Prozent auf 69,16 Dollar ab. Damit konnten sie ihre vorbörslichen Kursgewinne nicht verteidigen. Die gestiegene Nachfrage nach Saatgut hatte dem weltgrössten Agrar- und Biotechnikkonzern die Kasse gefüllt. Die Anleger bemängelten aber Börsianern zufolge, dass Monsanto seinen Ausblick nicht angehoben habe. (awp/mc/ss)

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