US-Schluss: Verluste

US-Schluss: Verluste

New York – Die wichtigsten US-Aktienindizes sind am Freitag mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Die europäische Schuldenkrise sorge weiterhin für Unsicherheit, hiess es am Markt zur Begründung. «Kurzfristig orientierte Investoren reduzieren vor dem Wochenende die Risiken und fahren daher ihre Aktienpositionen zurück», sagte ein Börsianer. Bundesbank-Chef Weidmann hatte zuvor vor einer «weichen» Umschuldung Griechenlands gewarnt und sich damit gegen Überlegungen des Chefs der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, gestellt.

Zudem hatte die Ratingagentur Fitch die Einschätzung der Bonität der Hellenen gleich um drei Stufen gesenkt.

Der Dow Jones Industrial Industrial sank um 0,74 Prozent auf 12.512,04 Punkte. Im Wochenvergleich verlor der Index 0,66 Prozent. Der S&P-500-Index fiel am Freitag um 0,77 Prozent auf 1.333,27 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Composite Index um 0,71 Prozent auf 2.803,32 Punkte nach. Für den Nasdaq 100 ging es um 0,77 Prozent auf 2.351,43 Punkte nach unten.

Finanzwerte gehörten angesichts der Sorgen um die Eurozone zu den schwächsten Titeln. Der entsprechende Branchenindex gab am Tabellenende um mehr als ein Prozent nach. Im Dow Jones landeten JPMorgan mit einem Abschlag von 1,98 Prozent auf 43,13 US-Dollar auf dem zweitletzten Platz.

Der furiose Börsengang des Online-Netzwerks Linkedin am Donnerstag dürfte ebenfalls weiterhin Gesprächsthema unter den Anlegern bleiben. Die Investoren waren so heiss auf Aktien der Plattform für berufliche Kontakte gewesen, dass sich der Börsenwert von Linkedin gleich am ersten Handelstag mehr als verdoppelt hatte. Dies schürt nun etwas Angst vor einer neuen Internet-Blase. Sorge macht Beobachtern vor allem das krasse Missverhältnis der Geschäftszahlen von Linkedin auf der einen und der Milliarden-Bewertung auf der anderen Seite. Am Freitag gingen die am Vortag zu 45 US-Dollar ausgegebenen Papiere nahezu verändert mit einem Abschlag von 0,03 Prozent auf 93,07 Dollar aus dem Handel. Im Verlauf waren sie allerdings noch bis auf 107,00 Dollar geklettert.

Gap brachen nach enttäuschenden Unternehmensaussagen ein. Der Textileinzelhändler hatte seinen Gewinnausblick gesenkt, worauf die Aktien um 17,48 Prozent auf 19,22 in die Tiefe rauschten. Höhere Verkaufspreise hätten nicht ausgereicht, die steigenden Baumwollkosten zu kompensieren, hiess es von Gap.

Um 29,91 Prozent auf 18,33 Dollar schnellten dagegen die Titel von Barnes & Noble nach oben. Die Mediengruppe Liberty Media will die grösste Buchhandelskette der USA übernehmen. Bereits vor etwa neun Monaten hatte sich Barnes & Noble dem Druck der Anteilseigner gebeugt und sich selbst zum Verkauf gestellt. Bis vor kurzem aber hatte kein potenzieller Käufer Interesse bekundet. Libery-Titel rutschten um 1,50 Prozent auf 17,70 Dollar ab.

Die Aktien des Mietsoftware-Anbieters Salesforce.com rückten derweil um 7,95 Prozent auf 146,61 Dollar vor. Das Unternehmen hatte seinen Umsatzausblick für das laufende Jahr erhöht, nachdem die Erlöse im Geschäft mit Web-basierter Software im ersten Quartal überraschend deutlich angesprungen waren. (awp/mc/ps)

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