US-Schluss: Verluste – Schuldenstreit und schwache Daten

US-Schluss: Verluste – Schuldenstreit und schwache Daten

New York – Die US-Börsen haben ihre Talfahrt auch am Freitag fortgesetzt. Der sich zuspitzende Schuldenstreit in den USA belastete einmal mehr die Kurse, während schwache Wirtschaftsdaten den Anlegern zusätzliche Sorgenfalten auf die Stirn trieben. Der Leitindex Dow Jones schloss 0,79 Prozent tiefer bei 12.143,24 Punkten und baute seine Durststrecke damit auf sechs verlustbringende Handelstage aus. Im Wochenvergleich hat er damit etwas mehr als 4 Prozent an Wert verloren. Der breiter gefasste S&P 500 gab um 0,65 Prozent auf 1.292,28 Punkte nach. An der Nasdaq fiel der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,38 Prozent auf 2.362,81 Punkte. Der Composite-Index verlor 0,36 Prozent auf 2.756,38 Punkte.

Den Politikern in Washington rennt langsam aber sicher die Zeit davon. Auch vier Tage vor der drohenden Zahlungsunfähigkeit der weltgrössten Volkswirtschaft ist keine Einigung in Sicht. US-Präsident Barack Obama hatte die Parteien am Freitag noch einmal eindringlich dazu aufgefordert, sich zu einigen. Es gebe immer noch «eine Menge Wege», die aus der Krise herausführten. Aber es bleibe nicht mehr viel Zeit, so Obama. Auch auf Konjunkturseite gab es am Freitag nichts Gutes zu vermelden: Das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal war niedriger ausgefallen als erwartet und zudem hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago im Juli stärker als erwartet eingetrübt.

Angesichts der schwachen Wirtschaftsdaten gehörten Rohstoff– und Energieaktien im Dow Jones zu den Verlierern. Händler begründeten dies mit der zunehmenden Sorge um die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den USA. Aktien des Ölkonzerns ExxonMobil etwa büssten 2,05 Prozent auf 79,79 US-Dollar ein. Konkurrent Chevron hatte im zweiten Quartal seinen Gewinn kräftig gesteigert und damit die Erwartungen übertroffen. Die Papiere verloren 0,96 Prozent auf 104,02 Dollar.

Unternehmenszahlen bewegten derweil noch weitere Einzelwerte. Der Pharmakonzern Merck & Co etwa hatte seinen Gewinn im zweiten Quartal gesteigert und kündigte darüber hinaus einen weiteren Stellenabbau an. Die Aktien büssten 2,29 Prozent auf 34,13 Dollar ein. Beim Handy-Hersteller Motorola Mobility sorgten überbordende Kosten für einen Verlust, was die Papiere mit 2,31 Prozent auf 22,38 Dollar ins Minus drückte.

Besser erging es den 0,28 Prozent festeren Starbucks-Titeln sowie den Papieren des Versicherers Metlife, die um 3,52 Prozent auf 41,21 Dollar zulegten. Aktien des Reiseportals Expedia schnellten sogar um mehr als 9 Prozent in die Höhe. Alle drei Unternehmen hatten in den abgelaufenen Quartalen die Erwartungen übertroffen. Der Biotechkonzern Amgen will seinen Aktionären indes erstmals eine Quartalsdividende auszahlen. Die Titel legten um 2,38 Prozent auf 54,70 Dollar zu. (awp/mc/ps)

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