US-Schluss: Verluste – Sorgen um Schuldenkrise belasten

US-Schluss: Verluste – Sorgen um Schuldenkrise belasten

New York – Deutliche Verluste bei den Finanzwerten haben den Dow-Jones-Index am Freitag ins Minus gedrückt. Börsianer begründeten dies mit anhaltenden Sorgen um die Schuldenkrise in Europa. Deshalb hätten viele Anleger kurz vor dem Treffen der Euro-Finanzminister Anfang kommender Woche die als riskant geltenden Bank- und Versicherungsaktien verkauft. Die Börsianer erhofften sich gleichwohl von der Zusammenkunft konkrete Lösungsansätze zur Griechenlandkrise, meinte der Experte Thomas Amend vom Bankhaus HSBC Trinkhaus.

Indes legte der Dollar angesichts des nachgebenden Euro weiter zu und dies habe vor allem die Aktien stark exportabhängiger Unternehmen belastet, nannten Marktbeobachter einen weiteren Belastungsfaktor.

Der Dow gab um 0,79 Prozent auf 12.595,75 Punkte nach. Auf Wochensicht stand damit zum zweiten Mal in Folge ein Verlust zu Buche, und zwar in Höhe von 0,34 Prozent. Der S&P-500-Index fiel am Freitag um 0,81 Prozent auf 1.337,77 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite Index um 1,21 Prozent auf 2.828,47 Punkte. Für den Nasdaq 100 ging es um 1,19 Prozent auf 2.379,24 Punkte nach unten.

Angesichts der anhaltenden Unsicherheit um die Schuldenkrise in Europa zählten Finanzwerte zu den grössten Verlierern im Dow. So fielen die Aktien des Versicherers Travelers am Indexende um 2,38 Prozent auf 62,33 US-Dollar. Davor verloren die Titel der Bank of America 2,21 Prozent auf 11,93 Dollar und die von JPMorgan 2,13 Prozent auf 43,15 Dollar.

Auch die Papiere vieler exportorientierter Industrieunternehmen gaben überdurchschnittlich nach. So fielen die Titel des Baumaschinenherstellers Caterpillar um 2,12 Prozent auf 106,33 Dollar und die des Chemiekonzerns DuPont um 1,82 Prozent auf 52,91 Dollar.

Für die Boeing-Aktien aber ging es nur um 0,48 Prozent auf 79,03 Dollar nach unten. Börsianer begründeten dies mit sehr positiv aufgenommenen Zahlen des europäischen Wettbewerbers EADS. Die Aktien des deutsch-französischen Luft- und Raumfahrtkonzerns waren in Paris um 5,84 Prozent nach oben geklettert.

Übernahmegerüchte sorgten bei den Tyco-Aktien für Fantasie, die um 2,59 Prozent auf 50,78 Dollar stiegen. Die «New York Post» hatte Spekulationen um ein Interesse des französischen Elektronikkonzerns Schneider Electric an dem Mischkonzern wieder erneuert. Die Titel der Franzosen, die den Bericht dementierten, gaben im französischen Leitindex CAC 40 um 1,41 Prozent nach.

Die Yahoo-Papiere dagegen rutschten um 3,61 Prozent auf 16,55 Dollar ab. Die chinesische Beteiligung Alibaba.com hat Händlern zufolge die Zahlsysteme-Tochter Alipay an einen chinesischen Konzern transferiert, der vom Alibaba-Gründer kontrolliert werde. Damit verliere wohl Yahoo den Zugriff, hiess es. Schlusslicht im Nasdaq 100 waren die Titel des Grafikchip-Spezialisten Nvidia, die um 10,93 Prozent auf 18,26 Dollar einbrachen. Händler verwiesen auf Befürchtungen, wonach der Wettbewerb in dem wichtigen Markt für PC-Grafikkarten schärfer werden könnte.

Zudem sanken die Titel von Google um 1,03 Prozent auf 529,55 Dollar. Das Unternehmen hatte eine halbe Milliarde Dollar vor dem Hintergrund einer Untersuchung seines Werbegeschäfts durch das US-Justizministerium zurückgestellt. Dem Internet-Konzern werde vorgeworfen, Hunderte Millionen Dollar mit Werbeanzeigen von Online-Apotheken verdient zu haben, die gegen US-Recht verstossen hätten, berichteten das «Wall Street Journal» und die «New York Times». (awp/mc/ps)

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