US-Schluss: Vierter Gewinntag in Folge
New York – Eine konzertierte Aktion der wichtigsten Notenbanken gegen mögliche Liquiditätsengpässe hat den wichtigsten US-Indizes am Donnerstag weitere Kursgewinne beschert. Stützend wirkte damit auch anhaltende Zuversicht, dass die Eurozone ihre Schuldenprobleme letztlich doch in den Griff bekommen wird. Davon angetrieben baute der Dow Jones Industrial seinen Zuwachs um 1,66 Prozent auf 11.433,18 Punkte aus und verzeichnete vor dem morgigen grossen Verfallstag an den Terminbörsen damit den vierten Gewinntag in Folge. Der marktbreite S&P 500 gewann 1,72 Prozent auf 1.209,11 Punkte.
An der Technologiebörse Nasdaq kletterte der Composite-Index um 1,34 Prozent auf 2.607,07 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 1,50 Prozent auf 2.286,56 Punkte zu.
Weltweit führende Notenbanken wollen möglichen Engpässen auf dem Dollar-Geldmarkt vorbeugen. Hierzu sollen den Geschäftsbanken zusätzliche Refinanzierungsgeschäfte in Dollar angeboten werden, wie die Europäische Zentralbank (EZB) zusammen mit den Zentralbanken Grossbritanniens, Japans und der Schweiz am Donnerstag mitteilte. Sie reagierten damit einem Experten zufolge wohl auf Gerüchte um Engpässe bei einzelnen europäischen Banken.
Bankentitel folgten dem Vorbild ihrer stark gefragten Branchenkollegen in Europa. So kletterten Papiere der Bank of America mit plus 3,97 Prozent auf 7,33 Dollar an die Dow-Spitze. JPMorgan folgten ihnen mit plus 3,08 Prozent auf 33,81 Dollar. Abseits des Leitindex sprangen Morgan Stanley gar um 7,17 Prozent auf 16,59 Dollar an. Die Wall-Street-Legende John Mack gibt zum Jahresende den Posten als Verwaltungsratsvorsitzender bei der US-Investmentbank ab. Ihm rückt Bankchef James Gorman nach, der damit die beiden ranghöchsten Posten auf sich vereinen wird.
Aktien von United Technologies verbesserten sich um 2,62 Prozent auf 75,61 Dollar. Laut einem Manager des Mischkonzerns gibt es keine Pläne dazu, die unter Pratt & Whitney firmierende Triebwerkssparte zu verkaufen.
Yahoo-Titel gehörten mit plus 2,41 Prozent auf 14,90 Dollar zu den Favoriten im Nasdaq 100. Das Unternehmen hat einem Pressebericht zufolge mit Microsoft und AOL eine Allianz zur gegenseitigen Vermarktung von Onlinewerbung geschlossen. Netflix brachen dagegen als schwächster Wert im Auswahlindex um 18,88 Prozent auf 169,30 Dollar ein. Der auf dem Postweg tätige DVD-Verleiher und Online-Filmanbieter hat seine Ausblick auf die Abonnentenzahlen im dritten Quartal reduziert. (awp/mc/ps)