US-Schluss: Wenig erholt trotz G20-Aussagen

US-Schluss: Wenig erholt trotz G20-Aussagen

New York – Die Wall Street hat sich am Freitag nur wenig vom Kursrutsch der vergangenen zwei Tage erholen können. Laut Experten belasten die Sorgen über die weltweite Konjunktur und die europäische Schuldenkrise weiter die Stimmung am Markt. Der Dow Jones Industrial , der am Vortag im Handelsverlauf auf ein Zwölfmonatstief abgesackt, auf Schlusskursbasis aber knapp an einem Tief vorbeigeschrammt war, pendelte lange in einer vergleichsweise engen Spanne um sein Vortagsniveau. Er schloss letztlich 0,35 Prozent höher bei 10.771,48 Punkten. Auf Wochenbasis büsste der US-Leitindex allerdings satte 6,41 Prozent ein.

Ähnlich sah es beim breiter gefassten S&P 500 aus, der am Freitag mit plus 0,61 Prozent auf 1.136,43 Punkte ebenfalls ein wenig Boden gut machen konnte. An der Technologiebörse Nasdaq fiel die Erholung etwas deutlicher aus: Der Composite-Index stieg um 1,12 Prozent auf 2.483,23 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 1,02 Prozent auf 2.206,86 Punkte vor.

Die jüngsten Aussagen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20), die Banken rund um den Globus notfalls mit ausreichend Geld versorgen, haben die Anleger nach Einschätzung von Börsianern nicht nachhaltig von der Stabilität der Weltwirtschaft überzeugen können. Auch die europäische Schuldenkrise bewege weiter die Gemüter. So schliesst der niederländische Notenbankchef Klaas Knot inzwischen eine Pleite Griechenlands nicht mehr aus. Darüber hinaus soll Griechenlands Finanzminister Evangelos Venizelos erstmals über eine geordnete Umschuldung seines Landes mit einem Schuldenschnitt von 50 Prozent gesprochen haben.

Unter den Einzelwerten stachen die Aktien von Nike nach Quartalszahlen mit einem Plus von 5,30 Prozent auf 88,64 US-Dollar positiv hervor. Bei dem Sportartikelhersteller brummt das Geschäft besonders in den Schwellenländern inklusive China, am bedeutsamsten ist aber immer noch der Heimatmarkt Nordamerika. Zudem sei der Gewinn je Aktie unerwartet hoch ausgefallen, meinte Analyst Michael Binetti von der Schweizer Grossbank UBS.

Dagegen gaben die Titel von Caterpillar knapp nach und schlossen 0,05 Prozent tiefer bei 73,86 Dollar. Der weltgrösste Baumaschinen-Hersteller hatte trotz der zunehmenden Sorgen der Anleger um den Fortgang der Konjunktur seine Jahresprognose bekräftigt.

Die Titel von Hewlett-Packard (HP) sanken als zweitschwächster Wert im Dow um 2,11 Prozent auf 22,32 Dollar. Nach nicht mal einem Jahr an der Spitze des weltgrössten Computerherstellers macht der glücklose deutsche Manager Leo Apotheker Platz für Meg Whitman. Die ehemalige Ebay-Chefin soll das verloren gegangene Vertrauen der Kunden und Aktionäre zurückgewinnen.

Ein deutliches Plus von 6,68 Prozent auf 22,37 Dollar erreichten indes die Papiere von Tibco Software, nachdem der Konkurrent der deutschen Software AG mit seinen Quartalszahlen positiv überrascht hatte.

In die Gewinnzone schafften es auch die zuletzt gebeutelten Bankentitel, die damit ihren europäischen Branchenkollegen folgten: Für Bank of America ging es an der Dow-Spitze um 4,13 Prozent auf 6,31 Dollar hoch und JPMorgan verteuerten sich um 1,09 Prozent auf 29,59 Dollar. (awp/mc/ps)

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