WWF fordert strengere Bestimmungen im Goldhandel

WWF fordert strengere Bestimmungen im Goldhandel
(Image by PublicDomainPictures from Pixabay)

Bern – Die Umweltorganisation WWF hat schärfere Bestimmungen für den Goldhandel durch Unternehmen in der Schweiz verlangt. Es brauche verbindliche Regelungen, damit die Lieferketten nachvollzogen werden könnten.

Der Goldabbau sei oft mit schlechten Arbeitsbedingungen, Sklaverei und Kinderarbeit verbunden, schrieb der WWF am Montag gestützt auf eine neue Studie. Zudem führe er zu hohen CO2-Emissionen und dazu, dass Flüsse vergiftet würden.

Die Schweiz spiele im internationalen Goldhandel eine wichtige Rolle, so die Organisation. Dies unter anderem, weil vier der sieben weltweit grössten Goldraffinerien und fünf der zehn grössten Uhrenunternehmen ihren Sitz in der Schweiz hätten. Der WWF sieht deshalb auch diese Unternehmen in der Pflicht. Sie müssten sofort für Transparenz darüber sorgen, woher die von ihnen verwendeten Rohstoffe stammten.

Sorgfaltspflicht bei Einfuhren gefordert
Heute stamme ein grosser Teil der Goldimporte offiziell aus Ländern, in denen gar kein Gold abgebaut werde, kritisierte der WWF. Was es insbesondere brauche, sei eine Sorgfaltspflicht bei Einfuhren von Gold, das ursprünglich in Konfliktgebieten abgebaut worden sei. Gemäss der Studie passieren 50 bis 70 Prozent des weltweit abgebauten Goldes die Schweiz – andere Quellen setzen diesen Anteil tiefer an.

Bereits 2018 hatte der Bundesrat in einem Bericht anerkannt, dass die Schweiz eine wichtige Drehscheibe des internationalen Goldhandels ist – und dass nicht immer klar sei, woher das Gold stamme. Einfuhrverbote hatte er damals aber abgelehnt und sich stattdessen für freiwillige Massnahmen der Branche und mehr Transparenz ausgesprochen.

Im September 2020 hatte die Schweiz zudem einen Antrag zum Thema bei der Weltzollorganisation eingereicht. Ziel ist, dass bei Goldeinfuhren künftig zusätzliche Angaben gemacht werden müssen. Auf diese Weise soll künftig etwa unterschieden werden können, ob es um Minen- oder Bankgold geht. Die Schweiz selbst setzt den Vorschlag bereits seit Anfang des laufenden Jahres um. (awp/mc/ps)

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