Swisscom steigert 2014 Umsatz und Gewinn

Swisscom-CEO Urs Schaeppi. (Foto: Marc Wetli / © Swisscom)

Bern – Swisscom hat sich im letzten Jahr bei allen wichtigen Kennzahlen leicht verbessert. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Telekomunternehmen hingegen mit sinkendem Umsatz und Betriebsgewinn. Der Grund dafür ist die Frankenstärke. Die Angst vor einem härteren Konkurrenzkampf hält sich hingegen in Grenzen.

Im Vorfeld der Zahlenpräsentation interessierte vor allem eine Frage: Was sagt das Swisscom-Management zu den sich anbahnenden Veränderungen in der Schweizer Telekomlandschaft? CEO Urs Schaeppi liess sich dann aber am Donnerstag nicht viel entlocken – weder zur geplanten Übernahme von Orange durch den Telekomunternehmer Xavier Niel, noch zum bevorstehenden Börsengang von Sunrise.

«Es ist schlicht und einfach zu früh», sagte er zum Thema Orange. Grosse Sorgen macht sich Schaeppi aber nicht, wie er durchblicken liess: Es gebe hierzulande schon heute Wettbewerb und Billigangebote. «Ich bin zuversichtlich, ohne die Konkurrenz zu unterschätzen.» Den Börsengang von Sunrise begrüsst der CEO: Ein Wettbewerber werde dadurch zu mehr Transparenz verpflichtet.

Umsatz steigt um 2,4 %
Swisscom kann die Veränderungen aus einer Position der Stärke auf sich zukommen lassen, wie der Jahresabschluss 2014 zeigt. «Wir haben ein sehr erfolgreiches Jahr hinter uns», sagte Schaeppi. So stieg der Umsatz um 2,4% auf 11,70 Mrd CHF. Er kam somit über den eigenen Zielen und den Prognosen der Analysten zu liegen.

In der Schweiz florierte vor allem das Geschäft mit Privatkunden. Reissenden Absatz fanden Bündelangebote, die Mobilfunk, Festnetz, Internet und TV kombinieren. Damit konnte ein Mehrumsatz von 368 Mio CHF erzielt werden, was laut Finanzchef Mario Rossi die gleichzeitige Umsatzreduktion von gut 250 Mio CHF mit Einzelverträgen mehr als kompensierte. Schlechter lief das Geschäft mit Firmenkunden. CEO Schaeppi relativierte dies jedoch: Der Preisdruck sei enorm, volumenmässig seien Verbesserungen erzielt worden. Zum Wachstum steuerte auch die Italien-Tochter Fastweb ihren Anteil bei (Umsatz +2,8%).

Leicht höherer Gewinn
Den EBITDA (+2,6% auf 4,41 Mrd CHF) steigerte Swisscom im Rahmen des Umsatzwachstums. Unter dem Strich erzielte Swisscom einen 0,6% höheren Reingewinn von 1,71 Mrd CHF. Höhere Abschreibungen und ein höherer Steueraufwand seien am vergleichsweise geringen Zuwachs Schuld, hiess es zur Begründung.

Frankenstärke belastet
Für das laufende Jahr geht Swisscom von tieferen Kennzahlen aus. Konkret erwartet das Management einen bis zu 300 Mio tieferen Umsatz von 11,4 Mrd CHF und einen 200 Mio tieferen EBITDA von rund 4,2 Mrd. Hauptgrund sei der starke Franken: Diese würden – bei einem Paritäts-Wechselkurs zum Euro – den Umsatz bei der Umrechnung in Franken um knapp 400 Mio CHF und den EBITDA um 100 Mio CHF schmälern. Auf Stufe EBITDA gebe es weitere negative Sondereffekte in der Höhe von 100 Mio.

Dämpfend auf die Resultate wird sich laut CEO Schaeppi auch im laufenden Jahr die Preiserosion auswirken. Sie werde sich «in ähnlichem Stil wie 2014» fortsetzen, sagte er. 2014 schmälerte dies den Umsatz um 360 Mio CHF.

Wachstum notwendig
Um das Ziel eines Umsatzes von über 11,4 Mrd CHF zu erreichen, braucht Swisscom somit beträchtliches Wachstum. Dazu sollen zum einen Akquisitionen beitragen. CEO Schaeppi erhofft sich zum Beispiel, den Segen der Wettbewerbskommission für den Zusammenschluss von local.ch und search.ch im Verlauf des ersten Quartals zu erhalten.

Wachstum sollen erneut auch Bündelangebote bringen. Auch vom TV-Geschäft erhofft sich Swisscom einen Beitrag. So sei das Konkurrenzangebot zu Netflix besser gestartet als erwartet, sagte Schaeppi.

Stabile Dividende
Für das abgelaufene Jahr sollen die Aktionäre eine unveränderte Dividende von 22 CHF pro Titel erhalten. Für das laufende Jahr soll es gleich viel sein, stellte das Management in Aussicht. Bedingung ist, dass die Ziele erreicht werden. (awp/mc/upd/pg)

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