Seit dem 9. Dezember passierten 950’000 Passagiere den neuen Tunnel, für die kommende Woche wird die erste Million erwartet, wie Vincent Ducrot, Leiter SBB-Fernverkehr, an einer Medienkonferenz von Wallis Tourismus sagte. Im ersten NEAT-Jahr erwartet Ducrot 3 Millionen Passagiere, das wären 60% mehr als im Jahr vor der Inbetriebnahme.
Plus von 60 % bei Zugreisenden durch den Lötschberg
An den Wochenenden der letzten drei Monate wählten im Durchschnitt 20’000 Personen den neuen Schienenweg in den Wintersportkanton, am Spitzenwochenende vom 9. Februar waren es 26′ 000. Die Zahl der Zugreisenden durch den Lötschberg ist dank der NEAT um satte 60% gestiegen. Die Hälfte davon seien zusätzliche Touristen für das Wallis. Wallis Tourismus erwartet deshalb nach den bereits sehr guten Zahlen des Vorjahres einen neuen «Rekordwinter».
Trotz Sonderzügen und Bussen an der Kapazitätsgrenze
Die SBB setzt an Wochenenden jeweils bis zu 22 Extrazüge ein. Einzelne Bergbahnen im Wallis verzeichneten eine Passagierzunahme von bis zu 60%. Wegen des Ansturms der Deutschschweizer mussten PostAuto Wallis und die Matterhorn Gotthard Bahnen zahlreiche Sonderzüge und Busse einsetzen. Der neu gebaute Bahnhof Visp stösst an Spitzentagen bereits an die Kapazitätsgrenzen.
Vollausbau des Tunnels soll vorangetrieben werden
Wegen der grossen Nachfrage forderten der Walliser Staatsrat Jean-Michel Cina und Wallis Tourismus-Direktor Urs Zenhäusern, «den Vollausbau des Tunnels voranzutreiben». Ein gutes Drittel des NEAT-Bauwerks ist zurzeit nur einspurig geführt. Ferner könnte laut Wallis Tourismus mit dem Ausbau des Westanschlusses an den Tunnel in Gampel/Steg das Unterwallis noch besser angeschlossen werden.
Die neue Tunnelverbindung hat die Bahn-Reisezeit aus der Deutschschweiz ins Wallis um rund eine Stunde verkürzt. Das brachte laut Cina für das Wallis einen Quantensprung. Gleichzeitig stösst der Tunnel dank der grossen Nachfrage bereits an seine Kapazitätsgrenzen. (awp/mc/pg)
