ABB wächst weiter – Lösung Asbest-Problem noch 2005 möglich

Auch für das laufende Jahr gibt sich Kindle zuversichtlich: «Für 2005 gehen wir davon aus, dass die Gewinnmarge das obere Ende der Bandbreite von 6,6 Prozent bis 7,1 Prozent erreichen wird und vielleicht sogar darüber liegt», sagte der CEO in einem Interview der «NZZ am Sonntag».

Umsetzung, Risiko- und Kostenmanagement im Vordergrund
Allerdings steht für den Ex-Sulzer-Mann nicht das Erreichen «irgendwelcher Zahlen» im Vordergrund. «Sobald man der Börse oder der Presse gefallen will, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man die echten Probleme nicht mehr anpackt.» Gegenwärtig stehen für Kindle nach eigenen Aussagen Themen wie Umsetzung, Risiko- und Kostenmanagement im Vordergrund. «Das sind Tätigkeiten, die dem menschlichen Naturell weniger entsprechen als zum Beispiel Wachstum», sagte Kindle weiter.

Die meisten Stellen entstehen ausserhalb von Europa
Eine mögliche Hochstufung von ABB durch die Rating-Agenturen erwartet Kindle nicht vor Abschluss des Asbest-Problems. ABB werde deshalb aber kaum noch bessere Kreditkonditionen kriegen. Der Konzernchef hofft, dass noch in diesem Jahr eine Lösung im Zusammenhang mit den Asbest-Klagen der US-Tochter Combustion Engineering zustande kommt. Weil ABB wachse, brauche das Unternehmen mehr Mitarbeiter. Die meisten Stellen würden aber ausserhalb von Europa entstehen, weil dort die Marktnachfrage zunehme und die Kosten wesentlich tiefer seien, fügte Kindle hinzu.

Westeuropa noch führend in Bezug auf Innovation, Qualität und Produktivität
Westeuropa bleibe dagegen führend in Bezug auf Innovation, Qualität und Produktivität. «Das bedingt jedoch, dass wir Europäer hart an diesem Vorsprung arbeiten.» Leider gehe die gesellschaftliche Entwicklung in eine andere Richtung.

(awp/mc/hfu)

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