Ackermann: Kein Bonus für Fehlleistungen

«Wenn viele Bürger unter der Finanzkrise leiden – und das tun sie – müssen gerade auch Bank-Manager Opfer bringen. Das schliesst übrigens Top-Manager in Banken, die kein Staatsgeld in Anspruch nehmen, durchaus ein. Wir müssen hier alle ein Signal setzen. Das ist im Interesse des sozialen Friedens und damit auch in unserem eigenen Interesse», so der Banker weiter.  


Sonderzahlungen schlagen weltweit hohe Wellen
Weltweit sorgen seit Wochen hohe Sonderzahlungen für Manager der kriselnden Finanzbranche für Aufregung: In Deutschland hatten beispielsweise die Vorstände der Dresdner Bank – die inzwischen zur vom Staat gestützten Commerzbank gehört – trotz Rekordverlusts für das Jahr 2008 zusammen 58 Millionen Euro angewiesen bekommen, in den USA waren Manager des vom Staat gestützten Versicherungsriesen AIG wegen horrender Boni massiv kritisiert worden.


«Nicht mehr nachvollziehbar»
«Für viele Menschen ist so manches, was gerade passiert, nicht mehr nachvollziehbar», befand Ackermann. «Klar ist auch: Führungskräfte haben eine Vorbildfunktion und besondere Verantwortung.» Die Führungsriege der Deutschen Bank hatte Ende 2008 ihren Verzicht auf Bonuszahlungen in Millionenhöhe verkündet. Nach dem ersten Verlust für den Branchenprimus in einem Gesamtjahr seit dem Zweiten Weltkrieg schmolzen Ackermanns Bezüge von fast 14 Millionen Euro auf knapp 1,4 Millionen Euro zusammen.


Boni an Leistung und nicht an Gewinn koppeln
Vergütungssysteme müssten generell verbessert werden, forderte Ackermann. Boni müssten an «mittel- und langfristige Leistung und nicht an den schnellen Gewinn gekoppelt» sein. «Für Manager, die durch ihr Handeln die Existenz ihres Unternehmens gefährden, habe ich kein Verständnis.» Das durchaus legitime Streben nach Gewinn dürfe nicht masslos und rücksichtslos werden, mahnte der Schweizer. Banken müssten in der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise die Verantwortung für ihre teils schweren Fehler übernehmen. Seine grösste Sorge sei, dass die Krise in vielen Ländern zu sozialen Spannungen führen könnte, sagte Ackermann. (awp/mc/ps/21)

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