Actelion will mit Zavesca Lieferengpass bei Cerezyme überbrücken

Doch wird der mögliche Gewinnbeitrag angesichts der geringeren Bedeutung von Zavesca für Actelion als klein eingeschätzt. Ärzte in den USA, welche Patienten mit der Krankheit Typ-1-Gaucher behandeln, seien über den potentiellen Einsatz von Zavesca zum Ausgleich des Lieferengpasses bei dem von Genzyme unter dem Markennamen Cerezyme vertriebenen Imiglucerase informiert worden, teilte Actelion am Dienstagabend mit.


Therapie-Unterbrechungen
Trotz strikter Massnahmen zur Aufrechterhaltung der Versorgung mit Imiglucerase müssten einige Patienten mit einer Unterbrechung der Therapie rechnen. Der Lieferengpass werde nun länger dauern als ursprünglich im Juni 2009 vom Hersteller vorhergesagt, zudem seien mehr Patienten davon betroffen, so die Mitteilung. Nun seien Vorkehrungen getroffen worden, um Patienten mit Typ-1-Gaucher-Krankheit in Ländern, in denen diese orale Therapie zugelassen sei, die Abgabe von Zavesca zu ermöglichen, sofern es vom behandelnden Arzt verschrieben worden sei, so Actelion weiter.


Weltweit rund 20’000 Patienten
Andrew C. Weiss von der Bank Vontobel erwartet, dass sich der Zavesca-Umsatz angesichts des Mangels beim Standardmedikament Cerezyme erhöhen wird. Zavesca wird bisher bei Patienten eingesetzt, die Cerezyme nicht vertragen. Es handelt sich dabei gemäss ZKB um 500-700 Patienten. Actelion dürfte gemäss Vontobel 200-300 Patienten gewinnen können, was einem Umsatz von 30-35 Mio CHF entsprechen dürfte. Die Gaucher-Typ-1-Erkrankung betrifft weltweit rund 20’000 Patienten, wovon nur gerade 5’000 diagnostiziert sind. Weiteres Umsatzpotenzial sieht Weiss bei positiven Ergebnissen einer Phase-III-Studie (MAINTENANCE), die Zavesca als Alternative zur Enzymersatztherapie untersucht.


Einfluss der Zavesca-Umsätze auf Fair Value gering
Olav Zilian von Helvea rechnet für das laufende Jahr wegen der Cerezyme-Knappheit im besten Fall mit einem Umsatz von 75 Mio CHF für Actelion, im nächsten Jahr wären es dann 100 Mio CHF. Die Spitzenumsätze könnten sich im Jahr 2013 von 70 Mio CHF auf rund 140 Mio CHF verdoppeln. Aber auch im besten Fall sei der Einfluss der Zavesca-Umsätze auf den Fair Value der Actelion-Titel mit +1,9% gering und würde das Medikament auch dann nur 3,7% zum gesamten Fair Value beitragen. So belässt Zilian das Kursziel von 86 CHF je Aktie unverändert und bestätigt die «Buy»-Empfehlung. Vontobel bestätigt ihre «Buy»-Empfehlung ebenfalls (Kursziel: 79 CHF). Bis um 10.55 Uhr verlieren die Actelion-Aktien um 0,1% auf 62,55 CHF. Der SMI gibt um 0,3% nach. (awp/mc/ps/16)

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