AIG erneut mit Milliardenverlust

Im Vorjahreszeitraum hatte AIG noch einen kleinen Gewinn von 92 Millionen Dollar erwirtschaftet. Der an Krebs erkrankte, aber weiterarbeitende Konzernchef Robert «Ben» Benmosche zeigte sich am Freitag trotzdem zufrieden: «Die verbleibenden Versicherungsgeschäfte von AIG liefern solide Ergebnisse ab.» Im Wesentlichen sind das die US-Töchter Chartis und SunAmerica. Dagegen hatte sich AIG vom Grossteil seines asiatischen Geschäfts getrennt, um seine Schulden beim Steuerzahler zurückzahlen zu können. Zuletzt hatte AIG seine Tochter AIA teilweise an die Börse gebracht.


Wieder auf eigenen Beinen stehen
Die Regierung hatte AIG in der Finanzkrise mit der Rekordsumme von 182 Milliarden Dollar vor dem Untergang bewahrt und hält seitdem die Mehrheit am Unternehmen. Vorrangiges Ziel von Benmosche ist, dass der einst weltgrösste Versicherungskonzern wieder auf eigenen Beinen stehen kann. AIG schuldet dem Steuerzahler nach einer jüngst veröffentlichten Aufstellung des Finanzministeriums noch 120,6 Milliarden Dollar.


Gewinnbringende Rettungsaktion?
Bis zum März kommenden Jahres will das AIG-Management den Konzern so weit umgebaut haben, dass der Staat auch seine Aktien unters Volk bringen kann. Letzten Endes will die Regierung aus der Rettungsaktion sogar mit einem Gewinn herausgehen. Der Kurs von AIG hat sich gegenüber der heissen Phase der Finanzkrise deutlich erholt. Der neuerliche Milliardenverlust kam bei den wenigen privaten Aktionären aber gar nicht gut an. Vorbörslich sank das Papier um 3 Prozent. (awp/mc/ss/15)

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