Aktienfokus: Finanzwerte nach vorläufigen Scheitern US-Rettungsplan deutlich tiefer

Stark im Minus notieren auch UBS (-5,7% auf 17,12 CHF) und CS (-3,5%). Dem Abwärtssog können sich auch die Versicherungswerte nicht entziehen. Swiss Re verlieren 3,3%, Zurich 1,8%, Baloise 2,7% und Swiss Life 2,2%. Der SMI gibt zur gleichen Zeit 1,83% nach.


Nach dem dramatischen Scheitern des US-Rettungsplans für notleidende Banken im Repräsentantenhaus herrsche Ratlosigkeit über das weitere Vorgehen, schreibt die Bank Vontobel in einem Kommentar. «Die Grosse Kammer sorgt für Katzenjammer», bringt die Bank Wegelin die Stimmung auf den Punkt. Die Unsicherheit dürfte im Urteil der Kommentatoren anhalten und für weitere Kursverluste sorgen. So geht Vontobel davon aus, dass die von der Finanzmarktkrise dominierten Banken nach den gestrigen grossen Kursverlusten weiter unter Druck stehen werden.


Nach Ansicht von Wegelin besteht zudem die Gefahr, dass das Nein der Politiker noch grössere Liquiditätslücken im Finanzsektor reisst und damit nicht nur die Kreditvergabe unter den Finanzinstituten noch zusätzlich erschwert, sondern auch das Kreditgeschäft mit den Bürgern zum Erliegen kommt. Dies würde dann tiefgreifende Konsequenzen für die Wirtschaft und die globale Prosperität nach sich ziehen. Für Wegelin braucht es wohl oder übel eine politische Lösung, damit die Finanzmärkte nicht vollends kollabieren.


Zusätzliche Belastung erwächst den Märkten aus den mittlerweile auch für den alten Kontinent deutlich eingetrübten Konjunkturaussichten. So schliessen die Experten des KOF in der Schweiz eine kurzfristige Rezession nicht aus. Für den Investor könnten sich im Urteil der Bank Vontobel durch grössere Übertreibungen aber auch Kaufgelegenheiten eröffnen. Aber welche positiven Nachrichten für eine Stabilisierung nötig seien, bleibe gegenwärtig unklar. (awp/mc/ps/13)

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