Aktienfokus: Holcim deutlich tiefer – Gegenbewegung nach Kurssprung vom Freitag

Bis um 09.50 Uhr verlieren Holcim 14,2% auf 94,40 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) büsst derweil 0,26% auf 7’006,90 Punkte ein. Damit ist der Holcim-Kurs in etwa auf das Niveau von vor der Schlussauktion am Freitag zurückgefallen. Am Freitag ist der Kurs von Holcim zum Handelsende mit einem beachtlichen Volumen von rund 1 (Tagesvolumen Freitag: 4,7) Mio gehandelter Aktien von knapp 94 CHF auf 110 CHF hochgeschnellt. Die SWX hatte diese Entwicklung zunächst mit Misstrades erklärt, revidierte diesen Entscheid allerdings kurz darauf. Sämtliche Transaktionen zu 110 CHF würden bestätigt und müssten nicht rückgängig gemacht werden, hiess es.


Ernüchterung macht sich breit
Ein Händler sieht für den Kurssprung in der Schlussauktion keine triftigen Grund. Allenfalls sei ein Übernahmeangebot aus Russland erwartet worden, meint er. Nach dem Einstieg des grössten russische Zementherstellers Eurocement mit einer Beteiligung von «lediglich» 6,52% habe sich jedoch diesbezüglich am Markt Ernüchterung breit gemacht. Auch die ZKB erachtet den Sprung vom Freitag als «nicht nachhaltig».


Rusisscher Einstieg begrüsst
Analysten begrüssen aber den als «strategisch» taxierten Einstieg der Russen bei Holcim. Es sei davon auszugehen, dass Eurocement ihren Anteil an Holcim weiterhin ausbauen wird, was den Holcim-Kurs weiter nach oben treiben dürfte, schreibt Patrick Laager von der Bank Vontobel. Damit würden sich beide Firmen unweigerlich näher kommen. Von einer Zusammenarbeit könnten beide Unternehmen profitieren, so Laager weiter.


Steinreicher Eigentümer
Auch Martin Hüsler von der ZKB begrüsst die Beteiligung von Eurocement an Holcim. Die weltweit achtgrösste Zementgruppe ist mit Kapazitäten von knapp 40 Mio Tonnen sei fünfmal kleiner als Holcim und verfüge über eine starke Marktstellung in Russland, der Ukraine und Usbekistan. Eigentümer von Eurocement ist Galchey Filaret, dessen Vermögen von Forbes auf rund 3,1 Mrd USD geschätzt werde, so Hüsler weiter.


Fantasien geweckt
Mit der heutigen Bekanntgabe würden einerseits Fantasien bezüglich einer weiteren Einflussnahme der russischen Gruppe geweckt, so der ZKB-Kommentar. Andererseits könnte dies dazu führen, dass Holcim eine stärkere Verankerung im wichtigen und schnell wachsenden russischen Markt gelingt. In Russland halte Eurocement einen Marktanteil von 40%, Holcim einen solchen von rund 5%. (awp/mc/ps/15)

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