Analysten honorieren die Zahlen, weisen jedoch auch auf die ungünstigen Marktaussichten hin. Bis um 9.27 Uhr gewinnen die Valoren 24,1% auf 5,71 CHF (bisheriges Tageshoch 6,00 CHF). Anfang Jahr lag der Kurs noch bei knapp 11 CHF, vor acht Jahren waren es gar über 100 CHF. Bis zum Berichtszeitpunkt sind 82’341 Titel gehandelt und damit bereits mehr als im Tages-Durchschnitt der vergangenen Wochen. Der Gesamtmarkt (SPI) steht derweil 3,46% höher.
Sorge um künftige Wettbewerbsfähigkeit
Der Umsatzanstieg im Consumer-Bereich stimme optimistisch, schreibt die Bank Vontobel in einem Kommentar. Gleichzeitig wachse jedoch auch die Sorge, dass die geringeren F&E-Aufwendungen die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beeinträchtigen könnten. Auch sieht die Bank keine Anzeichen für eine nachhaltige Trendwende, «erst recht nicht angesichts der aktuellen Lage auf dem Automobilmarkt». Die Halbleiter-Branche scheine angesichts der unveränderten Auftragseingänge vorsichtig in Bezug auf das Weihnachtsgeschäft zu sein, und die Bestellungen stagnierten auf einem niedrigen Niveau.
Kosten unter Kontrolle
Auf der anderen Seite seien die Kosten unter Kontrolle und Micronas verzeichne keinen Kapitalabfluss, so Vontobel weiter. Stattdessen habe sich der operative Cashflow auf 28 Mio CHF verbessert, die Nettoliquidität liege 21 Mio CHF höher bei 291 Mio CHF. Die Bank vergibt die Einstufung «Hold» sowie ein Kursziel von 7,50 CHF und will die Schätzungen anpassen.
Reorganisations- und Spararbeit erledigt
Wegelin betont, die Führung habe allen Unkenrufen zum Trotz die harte Reorganisations- und Spararbeit erledigt. Allerdings tauchten die Erfolge nun in einer Phase auf, in der sich das Marktumfeld klar verschlechtere. Die Bank sieht Micronas nach erfolgter Restrukturierung als lukrativ für einen potentiellen Kaufinteressenten, zumal der Börsenwert von gut 135 Mio CHF «beileibe kein finanzieller Kraftakt für viele Übernahmewillige» wäre. (awp/mc/pg/13)
