Aktienfokus: Novartis nach FDA-Entscheid zu Valturna fester

Auf längere Frist könnte das Präparat aber eine entscheidende Rolle für Novartis spielen, den Patentablauf des Verkaufschlagers Diovan abzufedern. Novartis Namen steigen an der SIX bis um 10.10 Uhr um 0,6% auf 50,10 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert zum Vergleich 0,14% tiefer. Valturna ist ein Kombinationspräparat aus dem bewährten Blutdrucksenker Diovan und dem Medikament Tekturna, dem bis dato einzigen zugelassenen direkten Renin-Inhibator. Das Kombinationspräparat ist der erste in dieser Form erhältliche Blutdrucksenker und hat in klinischen Studien eine deutlich grössere Senkung des Blutdrucks erwirkt als die beiden Komponenten jeweils alleine.


Valturna-Zulassung auf lange Sicht wichtig
Die heutige Meldung dürfte jedoch unmittelbar nur einen untergeordneten Einfluss auf den Kurs der Novartis-Aktie haben. So weist Vontobel-Analyst Andrew C. Weiss darauf hin, dass er ohnehin im zweiten Halbjahr 2009 mit der Zulassung von Valturna gerechnet habe. Aus diesem wird er auch seine Schätzungen bezüglich der Umsätze mit Tekturna nicht revidieren. Das «Buy»-Rating und das Kursziel von 58 CHF werden bestätigt. Auf längere Frist hingegen dürfte Tekturna aber eine zentrale Rolle für Novartis spielen. Die Bank Wegelin spricht mit Blick auf die gestrige Zulassung gar von einem «Meilenstein» für die Basler. Die ZKB weist darauf hin, dass das Kombinationspräparat Valturna nicht nur den Blutdruck senkt, sondern auch Organschädigungen von Herz und Niere durch erhöhten Blutdruck verhindern kann.


Warten auf Ende der «Aspire higher»-Studie
Analysten warten nun das Ende der grossangelegten «Aspire higher»-Studie mit mehr als 35’000 Patienten ab. Diese sollte im Jahr 2012 abgeschlossen werden. Weiss erkennt «durchaus nennenswerte» Chancen, dass der Umsatz von Tekturna im Geschäftsjahr 2012 auf 1 Mrd USD steigt. Er erwarte den Spitzenumsatz mit 3 Mrd USD im Jahr 2019. Novartis forciert schon länger die Entwicklung von Fixkombinationen seines Medikaments Tekturna. Valturna ist bereits die zweite zugelassene Medikamentenkombination des ursprünglich von Speedel entwickelten Blutdrucksenkers Tekturna. Die erste zugelassene Kombination war Tekturna mit einem Diuretikum.


Anwendungserfolg von Valturna garantiert
Dass das neue Kombinationspräparat eine deutlich grössere Senkung des Blutdrucks erwirkt, als dem Medikament Diovan alleine, garantiert nach Ansicht der Bank Wegelin den Anwendungserfolg von Valturna. Der Erfolg von Valturna ist daher so wichtig, weil Novartis der Patentablauf seines Verkaufsschlagers Diovan ins Haus steht. 2008 erwirtschaftete Novartis mit Diovan einen Umsatz von mehr als 5,7 Mrd USD. Die ZKB erachtet es nach dem neuen Zulassungserfolg als «immer realistischer», dass Novartis den in drei Jahren drohenden Diovan-Umsatzverlust abfedern kann. Wegelin spricht in diesem Zusammenhang von einem «weitsichtigen Patentflankenschutz» für Diovan. (awp/mc/ps/17) 

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