Aktienfokus: Novartis nach Jahreszahlen gefragt – CEO-Wechsel wird begrüsst

So wird sich Daniel Vasella per 1. Februar von seinem Doppel-Mandat auf das Amt des Verwaltungspräsidenten zurückziehen und den CEO-Posten Joe Jimenez übergeben. Für 2010 stellt Novartis den Aktionären auf Konzernebene ein Nettoumsatzwachstum in Lokalwährungen im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Die Division Pharma soll sogar ein im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich liegendes Wachstum aufweisen.


Bis um 09.50 Uhr steigen die Novartis-Titel um 1,5% auf 56,55 CHF und stehen damit an der Spitze im Leitindex SMI. Der bisherige Höchstkurs für die Valoren liegt bei 56,70 CHF. Der SMI sinkt indes um 0,78%.


«Sehr solide» – «ausgezeichnetes Ergebnis»
Analysten bezeichnen das Jahresergebnis als «sehr solide». Die Umsatzentwicklung sei vor allem dank junger Medikamente besser als erwartet ausgefallen. Die ZKB spricht gar von einem «ausgezeichneten Ergebnis». Dazu sei festzuhalten, dass alle Divisionen in allen Regionen eine starke Performance gezeigt hätten.


Lob für Wahl von Jimenez
Auf positive Reaktionen trifft ausserdem die geplante Aufgabe des Doppel-Mandats von Daniel Vasella. Mit Joe Jimenez übernehme eine erfahrene und in Anlegerkreisen bisher sehr geschätzte Person das Amt des CEO, heisst es. Auch die Beobachter von Wegelin heben lobend hervor, dass mit dem Rücktritt von Vasella als CEO endlich der Corporate-Governance-Kritikpunkt der Doppelführung gelöst sei. Damit scheine ein neues Kapitel in der Konzerngeschichte aufgeschlagen und die gemachten Ausführungen über das Jahr 2010 als Jahr des Fortschritts bekämen einen glaubwürdigen Anstrich.


Angelsächsisch geprägte Führungsspitze
Mit dem Abgang von Raymund Breu als CFO, der ab 1. Februar 2010 durch Jon Symonds ersetzt wird, besitze Novartis nun eine angelsächsisch geprägte Führungsspitze, schreibt die ZKB. Beide Manager, der neue CEO Joe Jimenez und der CFO Jon Symonds, dürften nun den Konzern weiter stark auf Prozessoptimierung trimmen und Einsparungen im Marketing und Vertrieb vornehmen, mutmassen die Analysten.


Die personellen Veränderungen in der Unternehmensführung von Novartis bringen die Aktien nach oben, heisst es auch bei Rahn & Bodmer. Dabei sei auch die Ernennung von David Epstein zum Leiter des Pharma-Geschäfts zu begrüssen.


Prognosen «konservativ»
Die firmeneigenen Prognosen werden am Markt teilweise als eher konservativ beurteilt. Die eher vorsichtigen Aussagen für 2010 würden die Handschrift des neuen CFO tragen, so Beobachter. Wegelin sieht indes weitere Pro-Argumente für die Aktie, so etwa die starke Stellung am Markt mit vielversprechenden Medikamenten auch im hochmargigen Onkologiebereich, die Diversifikation im zunehmend an Bedeutung gewinnenden Generika-Bereich, mögliche Synergieeffekte aus der Alcon-Übernahme und das defensive Geschäftsmodell.


Auch die ZKB erwartet für 2010 viele Trigger mit neuen Produkten aus der Pipeline. (awp/mc/pg/13)

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