Aktienfokus: Synthes nach Umsatzzahlen unter Druck

Während die Hauptmärkte USA und Europa schwächer als erwartet gewachsen sind, zeigen sich die Analysten von der Umsatzentwicklung in der Region Asien/Pazifik beeindruckt. Bis gegen 10.10 Uhr verlieren Synthes 4,7% auf 139,20 CHF (bisheriges Tagestiefst). Bereits am Vortag ist die Aktie um rund 1,4% verloren. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert mit -0,22% auf 6’903,94 Punkten knapp gehalten.


Insgesamt schwächer als erwartet
«Insgesamt ein etwas schwächer als erwartetes Umsatzresultat», schreibt Vontobel-Analyst Patrick Laager in seinem Kommentar. Er wird die Schätzungen indikativ um 2% nach unten revidieren. Für das kommende Geschäftsjahr ist er aber zuversichtlich. «2006 dürfte ein solides Jahr werden mit zahlreichen neuen Produkten».


Unsicherheit lastet auf der Aktie
Die Produktpipeline von Synthes ist viel versprechend, die Zukunft birgt aber aus Analystensicht auch Risiken. Die Untersuchungen des Deutschen Kartellamts zur Beziehung zwischen Synthes und der AO-Stiftung sowie der Patentstreit mit Smith & Nephew erhöhe das Risikoprofil von Synthes, heisst es im Kommentar einer Zürcher Privatbank. Diese Unsicherheit laste auf den Aktien.


Europa-Geschäft war schwach
Die Zürcher Privatbank beurteilt das Ergebnis als «leicht schwächer». «Europa war schwach», heisst es im Kommentar weiter. Und in Nordamerika sei der Umsatz im dritten Quartal 2005 langsamer gewachsen als erwartet. Beeindruckt habe hingegen die Region Asien/Pazifik und der Rest der Welt. Analog zur Bank Vontobel wird die Zürcher Privatbank aufgrund des Drittquartalsausweises eine leichte Anpassung der Schätzungen vornehmen.


Auf Zielkurs
Als Enttäuschung bezeichnet Yasemin Ersan, Analystin bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) die Umsatzentwicklung im dritten Quartal. Sie verweist vor allem auf die Entwicklung der Hauptmärkte Nordamerika und Europa. Da in Europa das dritte Quartal bereits im Vorjahr schwach ausgefallen sei, habe sie mit einem positiven Basiseffekt gerechnet. Für das Gesamtjahr hat Synthes das Ziel eines organischen Umsatzwachstums in Lokalwährungen von 13 bis 15% bestätigt. Mit diesen Zahlen sei Synthes gut auf Kurs, dieses Ziel zu erreichen, schreibt Helvea-Analyst Andrew Fellows.


Guter Zeitpunkt, um zu kaufen
Ein enttäuschendes Quartal sei in der Regel ein guter Zeitpunkt, um Synthes-Aktien zu kaufen, so Fellows weiter. Zumal die Bewertung nicht allzu hoch erscheine, jedenfalls im Vergleich zu anderen Medtech-Werten, deren Bewertungen sich vom Boden der Tatsachen gelöst zu haben scheinen. (awp/mc/ab)

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