American Home Mortgage meldet Insolvenz an

Bei einem Gericht in Delaware sei am Montag Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts beantragt worden, teilte das durch die Hypothekenmarktkrise in den USA schwer angeschlagene Unternehmen in Melville bei New York mit. Die Regelung erlaubt es US-Unternehmen, sich grundlegend zu sanieren ohne die Forderungen der Gläubiger bedienen zu müssen.

«Aussergewöhnliche Verwerfungen»
Die AHM sei Opfer, «aussergewöhnlicher Verwerfungen» am Markt, hiess es in der Mitteilung aus Melville. Bereits am Freitag hatte die zuvor rasch expandierende AHM ihre Mitarbeiter bis auf eine Restmannschaft von 750 Beschäftigten entlassen. Man wolle nur noch die Spar- und Dienstleistungssparte behalten und suche nach einem geeigneten Weg, um den Wert der verbliebenen Vermögenswerte zu schützen, hatte es geheissen.


Zehntgrösster Wohnimmobilienfinanzierer des Landes
American Home zählte bis vor wenigen Monaten zu den am schnellsten wachsenden amerikanischen Hypothekenkredit-Firmen und war zuletzt der zehntgrösste Wohnimmobilienfinanzierer des Landes. Das Unternehmen konnte Hauskäufern keine Hypothekenkredite mehr geben, nachdem der Wert der bei den Banken und anderen Geldgebern als Sicherheit hinterlegten Hypotheken und anderer Titel wegen des Immobilienpreis-Kollapses und der Pfändungswelle massiv gefallen waren. Die AHM-Geldgeber hatten hohe Einschussforderungen gestellt, denen die Gesellschaft nicht voll nachkommen konnte.


American Home hatte nach einem Bericht der Onlineausgabe der «New York Times» vom Freitag noch im ersten Quartal dieses Jahres Hypothekenkredite von insgesamt 16,7 Milliarden Dollar vergeben, 27,2 Prozent mehr als in der entsprechenden Vorjahreszeit. (awp/mc/pg)

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