Andreas Gisler, CEO IVF Hartmann Gruppe

von Christa Spörle


Herr Gisler, IVF HARTMANN konnte den Umsatz im Geschäftsjahr 2009 um 3,8% auf 113,7 Mio CHF steigern. Welcher Anteil  davon entfällt auf organisches Wachstum, welcher auf die Übernahme der Bode AG?


Die Umsatzerlöse wuchsen, vornehmlich durch die Akquisition der BODE AG bedingt, um 3.8% gegenüber dem Vorjahr.


Erstmals erreichte der Konzerngewinn einen Wert von über 10 Mio CHF, was einer Steigerung um 36,4% entspricht, was ist ihr Erfolgsrezept?


Es sind verschiedene Faktoren, die zum Erfolg beitragen, und Glück braucht es auch ein wenig. Kurz zusammengefasst, wir arbeiten Hand in Hand mit dem VR zusammen, haben eine gute Strategie (Marktführerschaft durch Leistungsführerschaft), sind in einem wachsenden Markt tätig und arbeiten operativ an den richtigen Dingen – wir halten die Kosten tief, fokussieren uns auf profitablen Umsatz und beschäftigen uns ganz intensiv mit Führung und Verhalten.


Welchen Einfluss hat der Kostendruck im Gesundheitswesen auf ihr Unternehmensergebnis?


Der Kostendruck im Gesundheitswesen führt dazu, dass sich unsere Kunden laufend verändern müssen. Für uns hat das zur Konsequenz, dass wir uns diesem Kostendruck anpassen müssen: noch besser, noch billiger sind einfache Stichworte, die von uns gefordert werden. Wir versuchen aber, uns schneller als das Umfeld anzupassen.



«Wir planen weitere Akquisitionen, können und wollen zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht mehr sagen.» Andreas Gisler, CEO IVF Hartmann Gruppe


Welche Entwicklung erwarten Sie für das Gesundheitswesen in der Schweiz in den kommenden Jahren?


Die Menschen werden noch älter, und ältere Menschen nehmen in Summe zu. Gesundheit wird noch mehr an Bedeutung gewinnen, und die Kosten im Gesundheitswesen werden kaum weniger werden.


Verlief die Entwicklung im In- und Auslandsgeschäft in etwa parallel?


Unser Hauptfokus ist der Inlandmarkt. Das Auslandgeschäft verläuft seit Jahren gut.


Wie weit ist die Integration der Bode fortgeschritten?


Die BODE AG ist seit Oktober 2009 Teil der IVF HARTMANN GRUPPE. Die Integration verläuft sehr gut, ist aber nach sechs Monaten noch nicht abgeschlossen.


Könnten Sie sich weitere Akquisitionen vorstellen? In welchen Bereichen? Eher im In- oder im Ausland?


Wir planen weitere Akquisitionen, können und wollen zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht mehr sagen.


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Wie sehen ihre Investitionspläne für die kommenden Jahre aus, wo liegen da die Schwerpunkte?


Wir möchten weiterhin, aber nicht abschliessend, im Bereich der Medisets und der wirkstoffhaltigen Pflaster wachsen und somit investieren.


Wie lauten ihre mittelfristigen Ziele?


Wir wollen auch in Zukunft profitabel wachsen, nach dem Motto, was nicht wächst, stirbt.



«Wir wachsen profitabel, und das gefällt dem Hauptaktionär sehr. Deshalb haben wir, im Rahmen der Konzernvorgaben, grosse Eigenständigkeit.»


In welchen Bereichen erwarten Sie in den kommenden Jahren das grösste Wachstumspotenzial?


In verschiedenen Bereichen sehen wir grosses Wachstumspotential, möchten hier aber zur Zeit nicht allzu viel preisgeben.


Welche neuen Produkte planen Sie wo anzubieten?


In verschiedenen Bereichen sehen wir neue Produkte.


Welchen Einfluss nimmt ihr Hauptaktionär, die deutsche Hartmann Gruppe, auf ihre Geschäftspolitik?


Wir wachsen profitabel, und das gefällt dem Hauptaktionär sehr. Deshalb haben wir, im Rahmen der Konzernvorgaben, grosse Eigenständigkeit.


Herr Gisler, vielen Dank für das Gespräch





Zur Person:
Andreas Gisler (47), lic.oec. HSG, war nach Studienabschluss zunächst von 1989 bis 1991 als Abteilungsleiter des internationalen Controllings der Metro AG tätig. Im Anschluss hatte er von 1991 bis 2002 die Funktion des Vizedirektors im Team Group Controlling der Grapha Holding AG inne.  In den Jahren 2002 bis 2003 fungierte er als CEO/CFO der Swissray Medical AG. Seit 2003 ist Andreas Gisler CFO und HR Director der IVF HARTMANN Holding AG und der IVF HARTMANN AG. Seit Januar 2006 bekleidet er zusätzlich das Amt des CEO der IVF HARTMANN Holding AG und der IVF HARTMANN AG. Daneben ist er Präsident des Stiftungsrates der Personalvorsorgestiftung IVF HARTMANN AG und der Wohnbaugenossenschaft IVF HARTMANN AG. Seit 2004 ist er Geschäftsführer der PAUL HARTMANN Finance B.V. in Nijmegen (NL). Er ist zudem seit 1994 Mitglied des Verwaltungsrates der ERNI Enterprise Services AG.


Zum Unternehmen:
Die IVF Hartmann Gruppe mit Sitz in Neuhausen am Rheinfall ist ein international tätiger Hersteller medizinischer Verbrauchsgüter. Die Kernaktivitäten der Unternehmensgruppe umfassen die vier Geschäftsfelder Wundversorgung, Inkontinenz, OP-Produkte sowie Erste Hilfe. Ergänzt werden diese Bereiche durch verschiedene Produktsegmente wie Watte, therapeutische Wärmepflaster, Damenhygiene, Babyhygiene und Immobilisation. Die Aktien der IVF Hartmann Holding AG gehören zu 66,3% der Paul Hartmann Finance BV (NL) und werden zu 33,6% an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange gehandelt.  Ca. 85% des Umsatzes werden in der Schweiz erzielt. Die Gruppe erwirtschaftete 2009 mit 350 Personen einen Umsatz von 113,7 Mio CHF.

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