Assekuranz 2008: Sinkende Prämien vor allem in den Industrieländern

Der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr bleibt verhalten, für 2010 rechnen die Autoren der Studie voraussichtlich mit einem Aufschwung.


Lebenprämien um 3,5 Prozent gesunken
Die weltweiten Prämienvolumen stiegen 2008 geringfügig auf 4’270 Mrd USD, inflationsbereinigt ergab sich jedoch ein Rückgang um 2,0%. Die Lebenprämien sanken gar um 3,5% auf 2’490 Mrd USD, dies vor allem aufgrund eines starken Absatzrückgangs bei fondsgebundenen und Einmalprämien-Lebensversicherungsprodukten in den Industrieländern, wie es in der Studie heisst. Unter dem Einfluss der globalen Finanzkrise sanken die Leben-Prämien vor allem in den Industrieländern, und zwar inflationsbereinigt um 5,3% auf 2’219 Mrd USD. Der Absatz von nicht fondsgebundenen Sparprodukten nahm der Studie zufolge zwar in einigen Ländern weiter zu, konnte den Rückgang im fondsgebundenen Geschäft aber nicht kompensieren.


Beschleunigtes Wachstum in Schwellenländern
In den Schwellenländern hingegen beschleunigte sich das Wachstum der Lebenprämien 2008 um 14,6% auf 272 Mrd USD. Da viele Schwellenländer in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres von steigenden Rohstoffpreisen profitierten, hätten sich diese Volkswirtschaften auch dann noch positiv entwickelt, als in den Industrieländern der wirtschaftliche Abschwung im September 2008 bereits eingesetzt habe, begründen die Autoren diese Entwicklung.


Eigenkapital der Lebensversicherer massiv geschrumpft
Das Eigenkapital der Lebensversicherer schrumpfte 2008 um durchschnittlich 30-40%, in manchen Unternehmen sogar um bis zu 70%. Diesen starken Rückgang des Eigenkapitals erklären die Experten damit, dass ein Lebensversicherer sowohl Versicherungs- als auch Anlagerisiken übernehme.


Geringfügiger Rückgang im Nichtlebengeschäft
Im Unterschied zum Lebensversicherungssektor sanken die Prämien im weltweiten Nichtlebenbereich inflationsbereinigt nur geringfügig um 0,8% auf 1’779 Mrd USD. Hauptursache für diesen Rückgang waren der Studie zufolge eine sinkende Nachfrage nach Versicherungsschutz sowie nachgebende Prämiensätze. Während die Nichtlebenprämien in den Industrieländern um 1,9% auf 1’538 Mrd USD zurückgingen, verzeichneten die Schwellenländer mit einem Plus von 7,1% auf 241 Mrd USD einen Zuwachs.


Verhaltene Aussichten
Für das laufende Geschäftsjahr rechnen die Autoren der Studie bei den Lebensversicherungsprämien «im besten Fall mit einem verhaltenen Wachstum oder gar mit einem Rückgang». Dies, weil sich die Turbulenzen an den Aktienmärkten und die eher düsteren Beschäftigungsaussichten weiterhin negativ auf den Absatz fondsgebundener Sparprodukte auswirkten. Gemäss den Experten werden jene Märkten am stärksten betroffen sein, in denen das fondsgebundene Geschäft mit Einmalprämie einen hohen Anteil am gesamten Bestandsgeschäft hat.


Nichtlebenbereich: Unverändertes Prämienvolumen erwartet
Im Nichtlebenbereich dürfte das inflationsbereinigte Prämienvolumen im Jahr 2009 gemäss den Autoren unverändert bleiben. Grund hierfür sei der wirtschaftliche Abschwung, welcher die Nachfrage insbesondere im Bereich der Industrieversicherung wohl drosseln werde. Privatversicherungssparten, beispielsweise Motorfahrzeugversicherungen, dürften davon nicht so stark betroffen sein, da die Versicherungsausgaben insbesondere in den Industrieländern weniger ermessensabhängig seien. Die wirtschaftliche Lage werde sich aber auch auf dieses Segment auswirken, mutmassen die Experten.


Bessere Profitabilität im Nichtlebenbereich erwartet
Während die Nachfrage nach Versicherungsdeckung durch die Rezession sinken werde, sollten Kapitalengpässe den Preisanstieg stützen, so die Autoren weiter. Die Nachfrage nach zusätzlicher Deckung werde im Jahr 2010 wohl parallel zur konjunkturellen Entwicklung ansteigen. Die Profitabilität in Nichtleben dürfte sich vor allem durch höhere Preise und Anlageresultate verbessern. (awp/mc/pg/12)

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