Auswirkungen eines stärkeren Yuan auf Schweizer Wirtschaft minim

CS-Chefökonom Martin Neff bezeichnete die Bewegung an den Märkten auf den höchsten Yuan-Kurs seit Jahren auf Anfrage als «typische Blitzreaktion der Finanzmärkte». Die Aufweichung der Bindung des Yuan an den Dollar sei zwar ein Zugeständnis an die Wirtschaftsmacht USA, jedoch noch kein Paradigmenwechsel in der chinesischen Wirtschaftpolitik.


Kaum Auswirkungen auf Realwirtschaft
Die vorerst nur marginale Änderung des Yuan-Kurses werde daher auch noch kaum Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben. Und bis sich ein höherer Yuan-Kurs auf die Schweizer Wirtschaft auswirken könnte, dauere es eine gewisse Zeit, so Neff. Zudem sei durch die Loslösung des Yuan vom Dollar noch nichts darüber gesagt, wie sich andere Währungen entwickeln.


Stärkeres Wirtschaftswachstum besser spürbar
Selbst wenn konjunktursensitive Unternehmen wie beispielsweise der Luxusgüterkonzern Richemont oder der Uhrenhersteller Swatch im Zuge der Yuan-Euphorie an den Finanzmärkten am Montag markant an Wert zugelegt hatten, starke Impulse für die Schweizer Wirtschaft würde eine stärkere chinesische Währung alleine laut Neff nicht auslösen. Viel ausgeprägter spürbar wäre dagegen ein stärkeres Wirtschaftswachstum. Allgemein könne man davon ausgehen, dass eine Veränderung des Devisenkurses um 5 Prozent für die Exportindustrie etwa die gleiche Wirkung zeige wie ein um 1 Prozentpunkt höheres Wirtschaftswachstum im Absatzmarkt.


Im Falle des Schwellenlandes China dürfte sich ein höheres Wirtschaftswachstum für die Schweizer Wirtschaft sich sogar noch erheblich deutlicher auswirken als eine Erstarkung des Yuan. (awp/mc/pg/29)

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