Badeferien am Mittelmeer – Schwacher Dollar lockt mehr Touristen in die USA

Der Sprecher des grössten Schweizer Reisekonzerns Kuoni, Peter Brun, bezeichnet die USA als «Boom-Destination». Hotelplan-Sprecherin Sandra Stampfli bestätigt, dass die USA wieder im Trend lägen – die Buchungen reichten bis in den Herbst hinein. Städtereisen, Vergnügungs- und Nationalpärke in den USA wie auch in Kanada seien sehr beliebt, stellt auch Roland Schmid von TUI Suisse fest. Wegen des schwachen Dollar profitierten die Schweizer Touristen insbesondere beim Essen oder bei Eintrittspreisen.


Balearen und Kanaren sehr beliebt
Allerdings steht die Zahl der USA-Reisenden in keinem Verhältnis zu den Massen, die es Sommer für Sommer ans Mittelmeer zieht. Zu den beliebtesten Reisezielen gehören die Balearen und die Kanaren sowie die griechischen Inseln, wie Brun, Stampfli und Schmid übereinstimmend sagen.


Ägypten holt auf
Auch das Rote Meer ist äusserst beliebt. Ägypten habe deutlich aufgeholt, konstatiert Brun. Dies sei auch darauf zurückzuführen, dass es in letzter Zeit keine negativen Schlagzeilen mehr gegeben habe. Von einem Nachholbedarf spricht Stampfli. Ägypten sei «absolut wettersicher», wirbt Brun. Zudem seien jüngst einige attraktive Resorts entstanden. Und weil Ägypten nicht zum Euro-Raum gehöre, sprächen auch finanzielle Überlegungen für diese Destination.


Italien mit Imageproblem
Anders in unserem Nachbarland Italien: Der «Teuro» schrecke Touristen ab, heisst es bei Kuoni und Hotelplan. Die Bilder der Abfallberge in Neapel wirkten ebenfalls nicht gerade einladend. In Italien müsste zudem in die Hotel-Infrastruktur investiert werden, wie dies etwa in Griechenland geschehen sei, sagt Brun. Zu berücksichtigen ist allerdings auch, dass Italien-Touristen oft im Auto reisen und ihre Unterkünfte übers Internet buchen. TUI-Suisse-Sprecher Schmid siehts denn auch weniger düster: Italien sei nach wie vor sehr beliebt, die Zahlen seien sehr gut. Aber die Zuwachsraten seien nicht mehr so gross.


Kroatien als Alternative zu Italien
Ganz im Unterschied zu Kroatien: Das für viele Leute noch eher unbekannte Land an der Adria mit seinen wunderschönen Stränden biete sich geradezu als Alternative zu Italien an, erklärt Schmid. Die Buchungszahlen in Kroatien seien sehr gut.


Sparen ja – aber nicht bei den Ferien
Trotz der sich abzeichnenden Abschwächung der Wirtschaft lassen sich die Schweizer ihre Sommerferien nicht vermiesen. Bei den Ferien werde nicht gespart, zeigt sich Hotelplan-Sprecherin Stampfli überzeugt. Bei TUI Suisse übersteigen die Buchungen den Vorjahreswert um zehn bis zwanzig Prozent. Zuwächse seien insbesondere bei den Familien- und Club-Ferien festzustellen. Selbst die immer höheren Treibstoffzuschläge der Airlines schrecken nicht ab. Umgerechnet auf zwei Wochen Ferien machten diese ohnehin nur eine Tasse Kaffee pro Tag aus, relativiert Schmid. Bei Kuoni liegt der Buchungsstand ebenfalls um rund einen Fünftel über dem Vorjahreswert. Brun führt dies insbesondere auf die Neupositionierung der Marke Helvetic Tours zurück. Kuoni habe in diesem Zusammenhang auch mehr Werbung gemacht. (awp/mc/pg/21)

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