BAK erhöht BIP-Prognose 2010 auf 2,7%

Für 2011 senken die Experten einer Mitteilung vom Mittwoch zufolge allerdings ihre Schätzung auf 1,4% von zuvor 1,7%. Die BAK-Experten sprechen von einer Abkühlung, wie sie nach einer stark von temporären Faktoren geprägten Erholung normal sei. Von einem «konjunkturellen Wintereinbruch» könne nicht die Rede sein. Denn bisher sei die wirtschaftliche Dynamik von temporären Faktoren wie dem Umschwung im weltweiten Lagerzyklus und der global sehr expansiv ausgerichteten Geld- und Fiskalpolitik angetrieben geworden.


Schwieriger Teil der Erholung steht noch bevor
«Dies war der einfachere Teil der Erholung», heisst es weiter. Der schwierigere Abschnitt des Pfades hin zu einem nachhaltigen und sich selbst tragenden Wachstum liege noch bevor. Doch ein «Double-Dip» ist nach Einschätzung von BAKBASEL nicht zu erwarten. Nach 2010 würden vor allem die Exporte an Dynamik verlieren. Neben der wieder schwächeren weltwirtschaftlichen Nachfragedynamik trage auch der starke Franken hierzu bei. Mit dem für 2011 erwarteten Rückgang der Schweizer Bauinvestitionen komme zudem eine wichtige Triebfeder der letzten zwölf Monate zum Stillstand.


Begrenzte Erholung des Arbeitsmarktes
Das verhaltenere Wachstum werde in den kommenden Quartalen auch der Erholung des Arbeitsmarktes enge Grenzen setzen. Im Jahresdurchschnitt 2011 rechnet BAKBASEL für die Schweizer Arbeitslosenquote nur mit einem leichten Rückgang auf 3,7%. Für 2010 wird eine durchschnittliche Arbeitslosenrate von 3,9% veranschlagt. Im Jahr 2012 dürfte sich das gesamtwirtschaftliche Wachstum der Schweiz nach Ansicht von BAKBASEL wieder in Richtung 1,7% beschleunigen, was in etwa dem Wachstumspotenzial entspreche. Grundlegende Voraussetzung hierfür sei jedoch, dass die privatwirtschaftliche Nachfrage in Westeuropa und in Nordamerika im späteren Jahresverlauf 2011 verstärkt und nachhaltig Tritt fasst.


Euro-Schuldenkrise, US-Konjunktur und globale Ungleichgewichte belasten
Die mittelfristigen Risiken bleiben jedoch hoch, heisst es weiter. Zu den zahlreichen Belastungsfaktoren zählten die Euro-Schuldenkrise, die fragile US-Konjunktur und die nach wie vor bestehenden globalen Ungleichgewichte. Diese bereiteten Anlass zur Sorge und könnten dazu beitragen, dass der Normalisierungsprozess wesentlich länger dauern und harziger verlaufen wird, als im Basisszenario von BAKBASEL angenommen. (awp/mc/ss/22)

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