Bank Julius Bär: Gründerfamilie gibt Kontrolle ab – Bank will unabhängig bleiben
Bei einem Kapitalanteil von knapp 18 Prozent hält die Familie Bär zusammen mit den Mitarbeitenden bislang 52 Prozent der Aktienstimmen.
Einführung der Einheitsnamenaktie
Nach der Einführung der Einheitsnamenaktie werden die Stimmrechte der Familie dem Kapitalanteil entsprechen, wie die Bank am Montag bekannt gab. Die Inhaberaktien mit einem Nennwert von 0.50 Fr. sollen in Titel mit einem Nennwert von 0.10 Fr. gesplittet und dann in Namenaktien gewandelt werden.
Beschlüsse an der GV vom 12. April
Die entsprechenden Beschlüsse sollen an der Generalversammlung vom 12. April gefasst werden. Das in der Vermögensverwaltung tätige Institut verspricht sich von der Einheitsaktie einen besseren Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten und Wachstumschancen. Julius Bär erhofft sich zudem eine grössere unternehmerische Flexibilität. Auch mit einer neuen Aktionärsstruktur will die Julius Bär Holding unabhängig bleiben. Das sagte Verwaltungsratspräsident Raymond J. Bär am Montag an einer Medienkonferenz in Zürich.
Michael P. Bär verlässt das Institut Mitte Jahr
Es sei wichtig, dass sich die Bank unabhängig entwickeln könne. Wegen unterschiedlicher strategischer Auffassungen verlässt Michael P. Bär, seit 2003 Leiter des Kerngeschäfts Private Banking, das Institut Mitte Jahr, wie es weiter hiess. Unter der Führung von Michael P. Bär expandierte die Bank nach Dubai. Von dort aus will sie neue Kunden sowohl im Fernen Osten als auch auf dem indischen Subkontinent akquirieren. Nach dem Abgang Bärs will der Präsident der Konzernleitung, Walter Knabenhans, das Private Banking vorübergehend leiten.
Gewinn für 2004 leicht über den Erwartungen
Wie die Privatbank weiter bekannt gab, dürfte der Gewinn des Geschäftsjahrs 2004 leicht über den vom Markt erwarteten 211 Mio. Fr. liegen. Die verwalteten Vermögen stiegen gemäss den ungeprüften Zahlen um 16 Prozent auf 135 Mrd. Franken. Der Jahresabschluss wird am 9. März veröffentlicht. Im Jahr 2003 hatte die Bank nach hohen Abschreibungen einen Gewinn von 82 Mio. Fr. erwirtschaftet. Ohne einmalige Faktoren hätte der Gewinn bei 195 Mio. Fr. gelegen. (awp/mc/gh)