Bank Sarasin sieht für Anleger mit langfristigem Horizont aussergewöhnliche Chancen im Value Investing

Der Chief Investment Officer der Bank Sarasin zeigte sich überzeugt, dass einige der weltweit besten und solidesten Unternehmen nun sowohl bei Aktien als auch Anleihen ausserordentliche Möglichkeiten böten.

Die schlimmsten Tage der Liquiditätskrise scheinen hinter uns zu liegen
Dr. Burkhard Varnholt, Chief Investment Officer, Bank Sarasin & Cie AG: «Die schlimmsten Tage der Liquiditätskrise von September, als die Interbankmärkte in einem noch nie dagewesenen Mass beinahe austrockneten, scheinen hinter uns zu liegen. Seit dem 9. Oktober werden von Regierungen auf der ganzen Welt Rettungspakete umgesetzt. Dies zeigt Wirkung: Die Liquiditätslage entspannt sich, was mit einer allmählichen Verringerung des 3-Monats-Libors einher geht. Diese auf internationaler Ebene getroffenen Massnahmen waren entscheidend, ermöglichten sie doch die unmittelbare Umsetzung eines Rettungsprogramms, ohne dabei das Vertrauen der Aktionäre in die Adressaten dieser Unterstützungspakete zu zerstören. Im Verlauf des Monats September wurden hochwertige Aktien zu Opfern ihrer eigenen besseren Liquidität, als verschuldete
Verkäufer Geld auftreiben mussten.

Attraktive Investmentmöglichkeiten
Unserer Meinung nach könnte dieser Verkaufstrend bedeutend schneller umschlagen als viele Marktakteure erwarten. Entsprechend zeichnen sich zum derzeitigen Zeitpunkt ausgesprochen attraktive Investmentmöglichkeiten bei einigen der besten und solidesten Unternehmen der Welt ab. Gegenwärtig können sich Anleger mit Unternehmensanleihen und -aktien eindecken, die deutlich bessere Renditen erzielen als flüssige Mittel und kurzfristige Staatsanleihen. So lassen sich langfristig Erträge sichern, die auf einen Schlag die Ziele zahlreicher Anleger wie Rentenfonds, gemeinnütziger Organisationen und privater Anleger erfüllen. Nach Dr. Burkhard Varnholt dürfte überdies die Fiskalpolitik nach Keynsianischem Modell zur Stützung der Haushalts- und Unternehmensausgaben auf internationaler Ebene schnell zurückgefahren werden. Auch sei nicht völlig auszuschliessen, dass die politischen Entscheidungsträger mit einer Senkung der Zinssätze auf oder gegen Null einer plötzlichen «Sparlust» von Haushalten und Unternehmen entgegenwirken möchten. Damit würde das Halten flüssiger Mittel bestraft, wodurch vermehrt Geld in Kreditinstrumente, insbesondere mit Staatsgarantie, zurückfliessen sollte.

Grösseres Erholungspotential  in China
Internationale Grossunternehmen, deren Bilanzen in viel besserem Zustand sind als jene ihrer Banken, können hingegen immer noch mit ausserordentlichen Liquiditäten sowie Dividenden aufwarten, die im Vergleich zu den wahrscheinlich abbröckelnden Geldmarktsätzen über ein eindeutiges Wachstumspotential verfügen – all dies bei beispiellos tiefen Bewertungen. Die Bank Sarasin, so Dr. Burkhard Varnholt, habe bereits begonnen, die Gewichtung von Staatsanleihen zu Gunsten einiger ausgewählter Unternehmensobligationen abzubauen, die die Renditen beleben dürften. Bei den Aktien werde weiterhin auf ein geringes Exposure bei Schwellenländern geachtet. Ein Ausnahme bilde jedoch der Grossraum China, einschliesslich Taiwan und Hongkong, wo seiner Meinung nach aufgrund fehlender Auslandsschulden das Potential für eine Erholung grösser sei.

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